Mittwoch, 3. September 2014

Fahrspaß an Bord: Praxistest MINI Cooper




Das  Styling des Mini Cooper gefällt. ( Fotos (c): presseweller)

Der TwinPower-Turbomotor kommt schnell zur Sache

August 2014. Siegen (Dialog). Nach schon vielen Vorgängern des längst kultigen Kleinwagens mit dem Gokart ähnlichen Kurvendrive stand für uns Ende Juni/Anfang Juli der neue MINI Cooper mit 1,5-Liter-Benzinmotor auf dem Testplan. Außen blau und mit weißen Streifen auf der Motorhaube, kurzen Überhängen und breiter Spur hatte er Chic, wirkte jugendlich-frisch. Der Fahrspaß ist „eingebaut“.

Das unverwechselbare Design des Zweitürers mit Schrägheck blieb auch – gepaart mit verschiedenen Änderungen und moderner Technik – erhalten, seitdem BMW hinter MINI steht. Man kann das Styling „knuffig“ nennen, aber auch „sportlich“. Unter dem schnittigen blauen Kleid des Testautos steckte eine dezent graue Innenausstattung mit teils silberfarbenen Details. Wie gehabt, gibt es das cockpitähnliche Mittelteil mit - aber veränderter - Kippschalterreihe, inklusive des Start- und Ausschaltschalters. Das große Rundinstrument im Mittelteil gehört ebenfalls dazu, jetzt aber ohne Tacho und umgeben von einem Leuchtring, der je nach Aktion verschiedenfarbig aufleuchtet. Alles Wichtige wie Drehzahlmesser und – manche sagen „endlich“ – den Tacho hat der Fahrer vor sich im Blick. Zur Bedienungsverbesserung trägt ebenfalls bei, dass die Schalter für die elektrischen Fensterheber in den Türbereich integriert wurden.
 

Der Fahrer hat jetzt auch den Tacho direkt im Blick.

Wertig und gut ausgestattet

Die Materialien sind von angenehmer Haptik, alles wirkt wertig und wie gewohnt in einwandfreier Verarbeitung. Die vorderen Sitze boten besten Seitenhalt, das Lenkrad liegt griffig in der Hand. Die Akustik ist insgesamt zurückhaltend: Selbst bei 180 km/h zeigte der Cooper noch hohe Laufruhe.

Im gut 3,82 Meter „kurzen“ und 1,72 Meter breiten, gegenüber dem Vorgängermodell ein Stück gewachsenen MINI geht es nach Vordersitzverstellung über einen Hebel etwas unbeholfen in den Fond, der aufgrund der Abmessungen aber nicht mit Platz protzt. Der Kofferraum fasst laut der technischen Daten für diese Wagengröße ordentliche 211 Liter und führt nach der Ladekante ein Stück in die Tiefe.

Im Test-Cooper gab es neben elektrisch-verstell-und anklappbaren Außenspiegeln, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, elektrischen Fensterhebern und Klimaanlage zum Beispiel Sitzheizung vorne, Tempomat, Navi, Lenkradbedienung und Abstandswarner hinten. Das Start-Stopp-System funktionierte prima. Mit den zahlreich verfügbaren Extras und „Paketen“ lässt sich der Kleine individuell zusammenstellen. Standard sind die Sicherheitseinrichtungen wie beispielsweise sechs Airbags, Dynamische Stabilitäts-Control (DSC) mit Berganfahrhilfe, ABS, Bremsassistent und elektronische Bremskraftverteilung.

Fahrspaß mit Turbopower

Herzstück eines Cooper ist die Maschine. Der dreizylindrige MINI-TwinPower-Turbomotor mit 1,5 Litern Hubraum bringt den Daten nach ab 4500 Touren 136 PS (100 kW) an die Kupplung. Das höchste Drehmoment des Benziners, 220 Newtonmeter, liegt bereits bei 1250 Touren an. Man spürt's beim Beschleunigen, wie früh die Maschine schon deutlich „Dampf“ macht – ideal abgerundet durch das auf kurzen Wegen knackig schaltbare Sechsganggetriebe. So kann, von uns nicht ganz erreicht, der handliche Kleine laut Werkswert in nur 7,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h stürmen. Das ist sportlich. Die Beschleunigung von 60 auf 100 km/h im dritten Gang absolvierten wir im Testmittel in 6,1 Sekunden und von 80 auf 120 km/h im fünften in 10,9 Sekunden. Auf der Bahn konnten wir schnell Tempo machen, angegebene Spitze 210 km/h.

Viele Kurzstreckenanteile und Tempotests ließen den Testverbrauch höher ausfallen als den angegebenen Kombiwert von 4,9 Litern/100 km (innerstädtisch 5,8 l, außerstädtisch 3,9 l/100 km; CO2-Ausstoß kombiniert 107 Gramm /Kilometer, Effizienzklasse B). Das ist nun einmal so. Bei unseren Tests erreichen wir nur in seltenen Fällen den Kombiwert. Das tat und tut dem Fahrspaß keinen Abbruch. Den gab es auch auf kurvenreichen Strecken.

Das Fahrwerk, vorn Einlenker-, hinten Multilenkerachse, ist spürbar fest abgestimmt. Beim Kandidaten konnten wir zwischen drei Fahrmodi - Sport, MID und Öko – wählen, womit es neben anderem auch Änderungen an der Fahrwerksabstimmung gibt. Der Kandidat lag, auch bei hohem Tempo, ruhig und unproblematisch auf der Bahn. Kurvenfahrten sind schon immer MINI-Sache: Auch wenn wir den Kleinen mit Tempo durch Rundkurven trieben, zeigte er sich unbeeindruckt. Da lebte für uns gleich dieses Gokart ähnliche Fahr-Feeling wieder auf. Gut!

Handlich, wendig, was gerade im Stadtverkehr vorteilhaft ist, kurvenstark und spritzig sind vier Eigenschaften, die wir dem Auto bescheinigen. Und das alles bringt nicht nur jungen Leuten Fahrspaß.

Fazit: Der MINI Cooper ging flott zur Sache, zeigte gute Verarbeitung und Laufruhe. Das typische, kultige Styling bleibt wohl unverwechselbar. So wird der neue, hier und da verfeinerte MINI Cooper ebenfalls wieder seine Fans finden. Es steht auch eine Dieselversion zur Auswahl. Wer es noch gerne etwas sportlicher hätte: den Cooper S gibt’s auch! (jw/presseweller)