Montag, 13. Juli 2015

Schlaglochgruß an die Achse



Dieses Schild "Straßenschäden", hier im Schwarzwald,  ist seit zig Jahren Alltag für Auto- und Zweiradfahrer. Oft ist es mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung gekoppelt.  (Foto: jw)


Seit zig Jahren hierzulande Straßenschäden "ohne Ende"  / Zweiradfahrer müssen gut hinschauen


Juli 1015. Siegen (dialog/ prw). Schlechter Straßenzustand: Damit hatten wir in einigen Bereichen bereits vor über 35 Jahren zu tun, als wir in der damaligen DDR unterwegs waren. Zum Teil ging es passabel, aber andernwegs musste man gut aufpassen, weil es hier und da so derbe Löcher gab, die einen Achsbruch oder das Aufsetzen befürchten ließen. Ziemlich holprig lief es auch auf manchen Verbindungswegen von Dorf zu Dorf. Dort waren links und rechts der unbefestigten Mitte Betonplatten verlegt, die längst nicht mehr alle eben waren. Damals hat man darüber gelächelt, weil man es von hierzulande besser gewohnt war. Das hat sich längst geändert.

Über marode DDR-Straßen zu fahren, ist lange her. Inzwischen lässt sich - zumindest meist - relativ und richtig gut über mitteldeutsche Straßen kurven. Aber seit sehr vielen Jahren sind die Straßen in „Westdeutschland“ längst nicht mehr das Gelbe vom Ei, sondern nun das Problem. Sie sind teils so marode, dass Achsschenkel, Achsen, Stoßdämpfer und Fahrzeuginsassen wenig Freude damit haben. Das betrifft längst nicht nur innerörtliche Straßen, sondern auch Land- und Bundesstraßen sowie teils auch Autobahnen. Die Gemeinden beziehungsweise andere Straßenbauträger behelfen sich dann damit, das Schild „Schlechte Wegstrecke“ aufzustellen oder das Tempo zu drosseln, zum Beispiel „50 km/h“ mit Hinweis „Straßenschäden“. Das geht oft über viele Kilometer so.
Innerorts werden Schlaglöcher ab und an repariert, meist mit Kaltasphalt. Gerade nach dem Winter gilt es, Schäden wenigstens auszubessern. Aber ist da repariert, tritt vielleicht irgendwann an anderer Stelle wieder ein Schaden in der Straße auf. So bleibt es bei holpriger Fahrbahn.
Fahrrad- und Motorradfahrer müssen, um eventuelle Stürze zu vermeiden, den schlechten Straßenzustand noch weit intensiver beachten, als Autofahrer.

Die mangelnde Erneuerung der Straßenbeläge wird meist mit fehlenden oder zu geringen finanziellen Mitteln begründet. Allerdings werden seit einigen Jahren auch zumindest so einige Autobahnabschnitte erneuert oder sogar mit einer Zusatzspur versehen. Da steht in Zukunft noch viel an, einschließlich Brückensanierungen oder -neubauten. Und sollten irgendwann einmal viele Straße wieder richtig gut befahrbar sein, geht es anderen Stellen schon wieder von vorne los „Straßenschäden“. (jw)

Freitag, 10. Juli 2015

Autotest: Audi A1 Sportback – Schick und agil



Schnittige Linienführung: Audi A1 Sportback. (Alle Fotos: presseweller)



Dynamisch gestylt und mit gutem Handling 

Juli 2015. Siegen (Dialog/ prw). Der fünftürige Audi A1 Sportback spricht mit seiner sportlich-dynamischen Optik an. Auch die Farbgebung des Testwagens, Hellgrün „Javagrün Metallic“ in Verbindung mit dem grauen Dach in „Daytonagrau mit Perleffekt“ sowie den dezenten S line-Schriftzügen, wusste uns und anderen zu gefallen. In unserem im Juni 2015 durchgeführten Praxis-Test trieben wir den A1 Sportback 1,6 TDI über längere Autobahnstrecken und durch so manche Kurve.

Der Kleine in der Audi-Palette sieht schick aus. Wie wir es von den Autos aus Ingolstadt gewohnt sind, wirkt das Interieur wertig, qualitätsvoll, mit stimmiger Haptik. Die Vordersitze bieten guten Seitenhalt, der Fahrer hat alle Instrumente im Blick. Gestartet und abgestellt wurde per Knopfdruck. Auf der Rückbank – der Kandidat war Viersitzer mit praktischem Mittelteil, auf Wunsch auch als Fünfsitzer zu haben – geht es im etwas unter vier Meter kurzen A1 passabel zu. Er ist einige Millimeter breiter und höher als das dreitürige Schwestermodell, was der Kopffreiheit zugute kommt. Genaue Maße finden sich unten in den Technischen Daten. Becherhalter und Co. sind an Bord. Insgesamt hätten wir uns ein paar mehr Ablagen oder größere Fächer gewünscht. Das flache Ladeabteil im Testwagen hatte einen Zwischenboden. Darunter lässt sich noch das eine und andere verstauen. Nach Norm gibt es je nach Rücksitzstellung ein Fassungsvermögen von 270 bis 920 Liter.
Zur Testwagenausstattung gehörten neben dem heute oft Gängigem wie elektrische Fensterheber und elektrisch bedienbare Außenspiegel auch Klimaautomatik, Sitzheizung vorn, Berganfah assistent, Geschwindigkeitsregelanlage, Einparkhilfe, Navi und mehr. Zur Sicherheit sind beispielsweise sechs Airbags an Bord sowie neben ABS auch die elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) mit elektronischer Quersperre. Sie sorgt durch gezielten Eingriff für bessere Traktion und Dynamik in Kurven. Ein Fahrer, der schon öfter mit dem neuen A1 unterwegs war, war begeistert: „Der lässt sich Gokart-ähnlich fahren“.



Feste Bestuhlung. Die Vordersitze bieten sehr guten Seitenhalt.


Liegt wie ein Brett und tritt gut an
Fest abgestimmtes Fahrwerk, so gut wie keine Seitenneigung: Den Fronttriebler mit vorne McPherson-Federbein- und hinten mit Verbundlenkerachse trieben wir ohne Versatz ausgesprochen flott durch so manche Mittelgebirgskurve und enge Kehren. Wenn erforderlich, greifen die elektronischen Helferlein ein. Ein sicheres Fahrgefühl vermittelte er ebenfalls auf der Autobahn, er lag „wie ein Brett“ auf der Straße. Das einfache und exakte Handling gefiel.

Der 1,6-Liter-TDI mit 116 PS (85 kW) kommt schnell zur Sache. Wer auf der Bahn das Gaspedal durchtritt, sieht schnell 190 km/h und mehr (angegebene Spitze 200 km/h). Ab etwa 1500 Umdrehungen und weiter gibt es satten Vortrieb. Das höchste Drehmoment von kräftigen 250 Newtonmetern des 116 PS (85 kW)-Turbodieselmotors mit Fünfgang-Schaltgetriebe liegt zwischen 1500 und 3250 Touren an. Im Testschnitt vergingen nur 5,6 Sekunden, um von 60 auf 100 km/h im dritten Gang zu beschleunigen sowie 13,5 Sekunden, um im fünften von 80 auf 120 km/h zu kommen. Mit über zehn Sekunden für den 0-auf-100-Sprint lagen wir über der Werksangabe von 9,5 Sekunden. Im Stadtverkehr rollt man noch im vierten Gang mit, der fünfte ist lang übersetzt und hat dann erst unter 1000 Touren. Auch bei schneller Fahrt gab sich der Kandidat akustisch angenehm zurückhaltend.



Freundliche Farbgebung und dezenter "S line"-Schriftzug. 


Zufrieden mit dem Verbrauch
Die Tanke mussten wir nicht oft anfahren Der Testverbrauch begann bei 4,9 Liter pro 100 Kilometer und stellte sich im Schnitt schließlich bei 5,6 ein, Kombiwert 3,5 Liter/100 Kilometer.. Nichtsdestotrotz hat es uns gezeigt, wie preiswert man heute mit dem Auto auch weite Strecken zurücklegen kann. Die Testwerte gehen für uns in Ordnung. 
Die Basisversion war preislich zum Zeitpunkt des Tests mit 22.650 Euro angegeben. Es stehen eine ganze Reihe von Extras zur Verfügung. Man muss persönlich schauen und abwägen, was gewünscht und sinnvoll ist und zum Portemonnaie passt.
Fazit: Der Audi A1 Sportback ist nicht nur stylisch gut gelungen. Das Testauto war auch spurtfreudig, sparsam und ausgesprochen handlich zu fahren. Bei einem Tankstopp während des Tests sagte ein Kunde „Da haben sie aber einen schicken Flitzer“. Dem konnten wir beipflichten. (jw)

Einige Technische Daten laut Werk
Motor: Turbodiesel mit 1598 ccm, 85 kW (116 PS) bei 3500 – 3800 Touren;
höchstes Drehmoment: 250 Nm bei 1500 – 3250 Touren
Maße: Länge, Breite, Höhe in m: 3,973 x 1,746 x 1,422


Verbrauch kombiniert für das Testmodell: 3,5 l/100 km; CO2-Ausstoß kombiniert 93 g/km, Effizienzklasse A+, Emissionsklasse EU 6

Hinweis für alle Tests: Die Fahrzeuge werden uns von Herstellern/ Importeuren auf dem und für den deutschen Markt zur Verfügung gestellt. Darauf beziehen sich alle Angaben. Im Ausland kann es andere Spezifikationen, Modelle, Leistungsdaten usw. und Preise geben!! Zwischenzeitliche Änderungen zu Modellen, deren Gestaltung und technischen Daten sind möglich. Unser Angaben beziehen sich auf den Testzeitpunkt. Irrtum bleibt insgesamt vorbehalten. 

Für Redaktionen Print und Online: Bei Interesse können Sie Tests incl. einem Foto bei uns anfordern. Wir senden Ihnen eine Textdaei und ein JPG-Foto oder, nach Ihrer Wahl, ein PDF.

Allgemeines/ Verlinkung: Auf unsere Tests kann gerne mit einem Link hingewiesen werden. Bei allen Veröffentlichungen muss unsere Urheberschaft für Text und Fotos erkennbar bleiben. Bei Verwendung auf eigenen Webseiten oder auf Social-Media-Seiten muss unbedingt erst unsere Zustimmung eingeholt werden.