Samstag, 18. Juli 2009

Mit Raumgefühl: Mazda5



(dia). Wenn von der Optik her auch größer als eine normale Limousine, eben ein Van, vermittelt der Mazda5 ganz im Sinne der Zoom-Zoom-Philosophie des Herstellers dynamischen Fahrspaß. Positiv zu Buche bei dieser Spezies Auto schlägt für mich und Mitfahrer stets die etwas erhöhte Sitzposition, die zur Übersichtlichkeit beiträgt.
Der getestete 2,0 MZR-CD erwies sich außerdem als angenehm laufruhig: trotz Diesel kein Krachschläger. So sollte es heute sein.
Das Raumangebot des rund 4,50 mal 1,76 Meter großen Vans kann sich sehen lassen. In der 1. und 2. Reihe gibt's viel Platz. Mit den ausklappbaren Sitzen in der dritten Reihe finden sieben Passagiere Platz, ganz da hinten aber nicht zu üppig. Klar, dass das zu Lasten des Kofferraums geht, der sonst je nach Stellung der Rücksitze nach Werksangaben zwischen 426 und 1566 Liter Gepäck schluckt und sich ohne Kraftanstrengung beladen lässt.
Schiebetüren an den Seiten für den Fondeingang sind ungemein praktisch. Auf den oft noch viel zu engen Parkeinstellplätzen lernt man das schnell zu schätzen. Noch schöner ist's, wie im Testwagen, wenn das Öffnen mit elektrischem Antrieb erfolgt. In kurzer Zeit öffen und schließen die Türen auf Knopfdruck vom Fahrerplatz aus oder durch einfaches kurzes Anziehen des Türgriffes. Das ist wirklich toll. Da schauen andere gern zu, und auch Testmitfahrer auf der Rückbank sind begeistert, wenn alles automatisch geht.
Der Test-Fünfer hatte Front- und vordere Seitenairbags sowie Kopf-Schulterairbags, seitlich durchgehend, an Bord, dynamisches Stabilitätssystem, elektrische Fensterheber, Klimaautomatik und vieles mehr. Becherhalter Ablagen - insgesamt übrigens 45 -, ausklappbare Tischchen für die Passagiere in der zweiten Reihe sowie das aparte Interieur machen den Van zu einer nützlich-komfortablen Reiselimousine.
Bei harter Beschleunigung machen sich Antriebseinflüsse im Lenkrad bemerkbar. Der Fronttriebler liegt aber insgesamt gut in der Hand, sauber auf der Bahn und absolvierte auch die Kurventests bravourös: ein Familien- oder Firmenauto, das sich problemlos fahren lässt.
Die Zweiliter-Dieselmaschine des Testwagens mit 143 PS (105 kW) und einem höchsten Drehmoment von 360 Newtonmetern bei 2.000 Touren wusste zu überzeugen. Im Testschnitt war in 10,1 Sekunden (Werksangabe 11,0) Tempo 100 erreicht, von 60 bis 100 km/h im dritten Gang vergingen gerade einmal 4,9 Sekunden. Da kann man nur sagen: Auf Wunsch geht's richtig flott voran. Angegebene Spitze 196 km/h. Das lädt zum gelassenen und zügigen Reisen ein, wobei im Testschnitt ein Verbrauch von 7,7 Litern (angebener Kombiwert 6,1) anfiel. Durchaus angemessen für einen Van, der viel Platz bietet, komfortables und flottes Fahren ermöglicht.
Mein Fazit: Richtig viel Platz, gutes Kofferraumvolumen und die Möglichkeit, auch einmal mit sieben Leuten zu fahren, ist eine Option für Familien. In der Testversion gab's dazu noch eine gute Motorisierung mit hoher Durchzugskraft.

Dick PLatz und verbrauchsarm: Kia Cee'd SW


(dia). Hatte Kia bereits der Cee’d-Limousine ein attraktives Styling nach europäischer Art mit auf den Marktweg gegeben, so kann sich der sportliche Kombi mit der Zusatzbezeichnung „SW“ mit seiner dynamischen Linienführung ebenfalls sehen lassen. Im Test zeigte er, dass er ordentlich was wegpackt und sparsam dazu ist.

Dank langen Radstands ist der Innenraum im rund 4,47 mal 1,79 Meter großen Auto gut genutzt. Vorn und hinten geht’s kommod zu. An Ablagen und Becherhaltern fehlt’s nicht und fürs Gepäck gibt es Platz satt. Das gut beladbare Gepäckabteil schluckt nach Werksangabe je nach Rücksitzstellung zwischen 534 und 1664 Liter. Schon ohne Umlegen der Rücksitze kann eine vierköpfige Familie mehr als locker ihr Reisegepäck und mehr verstauen. Wie Ladeproben zeigten, würden sich zwei Koffer und eine Tasche verloren vorkommen.
Wie im Testwagen mit unter anderem elektrischen Fensterhebern, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, elektrisch einstellbaren Spiegeln, Klimaanlage, Sitzheizung vorne und Tempomat, ergänzt durch eine übersichtliche Instrumentierung, lässt sich der Kia gut und bequem fahren und sicher ebenfalls, weil elektronisches Stabilitätsprogramm. Traktionskontrolle und, klar, ABS, an Bord waren sowie je zwei Front- und vordere Seitenairbags und seitliche Kopfairbags für vorn und hinten. Das fest abgestimmte Fahrwerk gibt sich durchaus komfortabel, wobei der Fronttriebler gleichzeitig eine hohe Kurvenfreudigkeit aufweist. Im Test hat er sich wacker geschlagen. Prima.
Zu haben sind verschiedene Motorisierungen. Unter der Fronthaube des Kandidaten arbeitete eine Zweitliter-Dieselmaschine mit 140 PS (123 kW), die ein Drehmoment bis zu 305 Newtonmetern entwickelt und bestens mit dem Kombi zurechtkommt. Das Sechsganggetriebe lässt sich flockig schalten, wenn dank des Drehmoments auch schaltfaul gefahren werden kann. Gerade 5,5 Sekunden vergingen im Test, um im dritten Gang die Überholdistanz 60 auf 100 km/h zu überbrücken, den 0-auf-100-Sprint schafften wir nicht unter 11,7 (Werksangabe 10,3). Relativ zügig drückt der Cee’d auch auf über 180 zu. Wo’s passt, kann die angegebene Spitze von 205 km/ ausgefahren werden.
Bei allen Testfahrten stellt sich mir natürlich auch stets die Frage nach dem Verbrauch. Nicht nur angesichts der Spritpreise ist der wichtig, sondern auch, um vergleichbare Werte unter ähnlichen Autos zu haben. Beim Kia Cee’d SW lag ich mit 5,9 Litern pro 100 Kilometer tatsächlich ganz eng am Papier-Kombiverbrauch von 5,8 Litern.
Mein Fazit: Ein ordentliches Auto, das viel Platz bietet, sich gut fahren lässt und – in der getesteten Version – mit dem Spritverbrauch geizt.

Freitag, 17. Juli 2009

Immer etwas anders: Testwerte

(dia). Der Leser bekommt es immer mit: Da ergeben sich (nicht nur) bei Autotests mal leicht gleiche und mal völlig andere Werte, als in den Papieren oder Prospekten angegeben ist. Das ist bei den oft mit extra technischem Equipment durchgeführten Test großer Autozeitungen und Autofahrer-Clubs so und auch bei den vielen Praxistests, wie sie beispielsweise von Tages- und Wochenzeitungen gefahren und veröffentlicht werden.
So wird zum Beispiel bei meinen Tests "ausgelitert", also stets, ob nach nur Autobahnfahrten oder überwiegend Stadt- und Landstraßen, bis zum ersten Klick vollgetankt. Eine relativ übliche Methode, die Praxiswerte liefert. Sofern dabei, liefern auch die Bordcomputer über "Durchschnittsverbrauch" zusätzliche Hinweise. Rein technisch gehört ansonsten, zumindest bei meinen Tests, die Stoppuhr dazu. Auf meist den selben, ebenen Strecken für alle Testkandidaten werden mehrfach Beschleunigungswerte in unterschiedlichen Beschleunigungssituationen wie von 0 auf 100 km/h oder 60 auf 100 km/h ermittelt. Da es dabei auf vieles ankommt, zum Beispiel, ob man schneller oder vielleicht einen Tick langsamer schaltet oder das Anfahren anders gestaltet, entstehen leicht unterschiedliche Werte. Deshalb wird der Durchschnittswert aller Messungen genannt.
Im Stoppuhrverfahren werden für die Ermittlung der Höchstgeschwindigkeit ebenfalls auf platten Autobahnen mehrmals Werte für auch unterschiedliche Distanzen von 500 bis zu 1.500 Metern, ermittelt. Der endgültige Durchschnittswert fließt ein. Allerdings ist das heute trotz Versuchen bei beispielsweise 400-Kilometer-Strecken längst nicht immer mehr möglich. Fast überall Baustellen und Tempolimits oder hohes Verkehrsaufkommen verhindern das. Dann lässt sich nur feststellen, ob der Wagen auch im oberen Tempobereich noch Vorwärtsdrang hat und eventuell mal kurzfristig tachomäßig die Papier-Marke erreicht werden kann. Es muss dann beim Hinweis auf den angegeben Werkswert bleiben.
Die Ergebnisse
Es zeigt sich, wenn das Austesten möglich war, dass die angegeben Höchstgeschwindigkeiten in Tests ähnlich der Angaben sind. Hier und da gibt's leichte Unter- und manchmal auch geringe Überschreitungen.
Bei der klassischen 0-auf-100-Angabe sind die Differenzen auch schon einmal größer. Selten geht's schneller, manchmal aber auch langsamer. Die Ursachen sind unterschiedlich. So sind während der Wintersaison die Werte mit Winterreifen meist ungünstiger. Der Schlupf beim Anfahren - es wird aus dem Stand beschleunigt - spielt ebenfalls eine Rolle. Der Bruchteile zu frühe oder späte Klick auf die Stoppuhr muss ebenfalls beachtet werden. Deshalb gibt es hier auch nur Durchschnittsangaben nach mehreren Messungen.
Der Vebrauch ist eine Sache für sich. Der hier verwendete Kombi-Wert wird bei den Herstellern auf dem Prüfstand ermittelt. Mit Praxis hat das wenig zu tun. Trotzdem gibt's in den Tests teilweise annähernde Werte, selten mal geringere, oft aber höhere. Mal nur leicht erhöht, mal schon deutlich höher. Klar, Praxistestfahrten, die Beschleunigungstests und Hochgeschwindigkeitsfahrten fordern dem Tank einiges ab. Oft gebe ich aber auch noch einen Praxiswert an, bei dem das Auto völlig normal im Stadtverkehr und über Landstraßen bewegt wurde. Von Ausreißern abgesehen, bewegt sich übrigens meist alles im vertretbaren Rahmen, wobei Fahrzeugklasse und Motorisierung natürlich zu berücksichtigen sind.
Ob ein Auto eine Heckschleuder ist oder stramm über die Vorderräder zur Außenbahn zieht, bekommt man schnell mit und wird den Lesern mitgeteilt. Beides ist übrigens heute mehr als selten. Ob man aber gut sitzt, das Auto ordentliche Platzverhältnisse bietet, sich leise oder eher lautstarker zu Wort meldet, einem das Interieur gefällt und das Außendesign zusagt, sind rein subjektive Bewertungen. Die muss jeder für sich entscheiden. Deshalb sollte auch nie versäumt werden, sich beim Kauf das Fahrzeug genau anzuschauen, sich bereits in Prospekten oder im Internet vorab zu informieren, Sitzproben zu nehmen und, ganz wichtig, eine etwas längere Probefahrt zu machen.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Hübsch und handlich: Hyundai i10

Der Innenraum ist frendlich-schick gestaltet.

Sieht knuffig aus, der Hyundai i10. (Fotos: DIALOG)

(dia). Spätestens seit der Abwrackprämie scheinen viele Auotofahrer in Deutschland ihr Herz für kleinere Wagen entdeckt zu haben. Der optisch frische Hyundai i10 gehört dazu. Kompakt für den Stadtverkehr und in der getesteten Styleversion ordentlich ausgestattet.
Die Instrumente sind alle "am richtigen Platz". Der farblich gestaltete Innenraum sieht freundlich, modern und irgendwie schick aus. Uns hat das so gefallen. Junge Leute werden ebenfalls ihre Freude daran haben. Zur Sicherheit gibt's in der Style-Version neben ABS auch je zwei Front- und vordere Seitenairbags. Der Testkandidat hatte Klimaanlage und, leider nur als Extra, das elektronische Stabilitätsprogramm an Bord. Ansonsten gibt's zum Beispiel Zentralverriegelung und Radio serienmäßig.
Im Fünftürer sind die Platzverhältnisse gut, und hinten sitzen zumindest Kinder ordentlich. Der gut zugängliche Gepäckraum im rund 3,56 mal 1,60 Meter "kurzen" und breiten Auto fasst je nach Stellung der Rücksitzlehnen den Werksangaben nach zwischen 225 und 910 Liter. Das reicht allemal für den Großeinkauf und Getränkekisten und auch für den Normalurlaub, wenn nicht Faltboot oder Fahrrad im Innenraum platziert werden sollen.
Mit dem 1,1-Liter-Dreizylinder-Diesel, Leistung 75 PS (55 kW) im Testwagen ging's klassengemäß voran. Im Normalbetrieb schnurrt das Motörchen vor sich hin, bei höheren Drehzahlen meldet es sich akustisch zu Wort. Die fünf Gänge lassen sich einwandfrei durchschalte; im fünften kann man so eben noch im Stadtverkehr mitrollen. Gang 4 ist hierfür wie auch beim Beschleunigen ab 80 km/h besser. Der Testkandidat schien gut eingefahren. Den 0-auf-100-Sprint erledigten wir im Testmittel in 12,9 Sekunden (Werkswert 15,8), die Spitze stellte sich bei gut 165 km/h ein. In den Papieren sind's 163 km/h. Mit 7,5 Sekunden im Zwischenspurt von 60 auf 100 km/h im dritten Gang lief's ebenfalls ordentlich, sogar recht flott.
Der mit Frontantrieb bestückte i10 verträgt flotte Kurvenfahrten. Wenn's zu schnell wird, untersteuert er leicht, was aber im Testfall die Stabi-Elektronik gleich korrigierte. Unproblematisch. Mit vielen Stadt- und Beschleunigungs-Testfahrten wollte der Selbstzünder im Schnitt 5,8 Liter pro 100 Kilometer haben, angegebener Kombiwert 4,3 Liter. Im normalen gemischten Fahrbetrieb wird er sich sicher mit einem Verbrauch deutlich unterhalb des Testwerts fahren lassen.
Der i10 ist modern gestylt und sieht knuffig aus. Ein Kleinwagen, der auch vom Interieur gefällt und sich gut fahren lässt. Andere Motorisierungen sind möglich. Bei der Auswahl all der kleinen und preiswerten Autos sollte man ihn mit ins Kalkül ziehen.

Mehr Möglichkeiten zu Autotests bei www.presseweller.de oder Mail an mail@presseweller.de

Dienstag, 7. Juli 2009

Spaß hoch zwei: Dampfhammer-Autos






So forsch wie in der Jugend fährt man ohnehin nicht mehr: quietschende Reifen beim Anfahren, auf der Bahn der Schnellste sein. Schnell fahren kann man auf Deutschlands Stautobahnen ohnehin nur noch selten. Aber wenn man dann zum Test hin und wieder solch einen Dampfhammer unter den Gasfuß bekommt, dann kitzelt es schon, nochmals loszulegen, sich einen Adrenalin-Kick zu holen - und wenn es nur wenige Minuten sind.

In meinen Autotests sind schon hunderte Autos jeder Art und der meisten bekannten Marken auf die Piste geschickt worden. Pfleilschnelle und winzig kleine, gemütliche und geräumige Karossen, Cabrios, Coupés und reinrassige Sportler. Genau das Sportlervergnpgen hatte ich auch Anfang des Jahres wieder: der neue Porsche Carrera S. In Sachen Komfort, Schlupf und Power kein Vergleich mehr mit dem Carrera, den ich Anfang der 1980er getestet hatte. Man sitzt gut, alles ist übersichtlich und die Akustik ist bis auf dieses tiefe grollende Ansauggeräusch, das einfach sein muss und sich als angenehm verfestigt, ganz zurückhaltend, piano. Sehr angenehm.
Wenn nach dem Blubbern beim Anlassen der Tritt aufs Gas erfolgt, dann heißt es nur noch "Vormarsch". Wie das abgeht, ist ein Gefühl für sich. Und mit dem siebengängigen Doppelkupplungsgetriebe muss man nicht einmal selbst schalten. Es sei denn, man will den Stick selbst schieben. Nahezu ruckfrei geht's so rasant zur Sache, dass man einfach nur das Lenkrad festhält und, in den Sitz gedrückt, die Beschleunigung genießt. Der technisch feine Motor schöpft aus 3,8 Litern Hubraum 385 PS (283 kW) und wuchtet ein riesiges Drehmoment an die Kurbelwelle. In vier bis fünf Sekunden ist Tempo 100 erreicht und, bis der Tacho 160 km/h zeigt, sind gerade einmal zehn Sekunden vergangen. Ein kurzer Tritt aufs Gaspedal reicht, um gerade mal zu überholen. Dann muss man den 911 wieder zähmen, damit man nicht zu schnell wird. Über 240 km/h ging's rein verkehrsmäßig nicht, aber selbst da setzt beim Gastritt der Dampfhammer ein und sorgt für nachhaltigen Schub. Wie ein Brett liegt der Sportler auf der Straße. Das agile Handling, unterstützt durch ein Fahrstabilierungssystem, erlaubt ebenfalls, sehr flott über kurvenreiche Landstraßen zu flutschen. Freude pur. Sicher, um sich dieses Spaß-Sportauto selbst zu leisten, muss man schon mehr als ein paar Euro in der Kasse haben.

So (M)mini und so flott

Fahrspaß kann man auch einige Nummern kleiner haben. Das zeigte mir jetzt im aktuellen Juni-Test der Mini Cooper S. Sieht frech aus, agil und sportlich sowieso. Hutzenhaube, breite Schluffen und im Testauto noch Rallye-Streifen auf der Motorhaube. Klar, der Mini ist Kult. Wer sich für diese S-Version entscheidet, hat zweifellos das Sahnehäubchen an Fahr-Fun.

Das tief schlurfende Ansauggeräusch hat der Kleine auch. Mit seinen 175 PS (128 kW), aus einer 1,6-Liter-Maschine gekitzelt, krallt er sich fast noch bis zum dritten Gang hörbar in den Teer, und der Vortrieb scheint kaum aufzuhören. Das Sechsganggetridebe läst sich schnell und knackig schalten und ist ideal abgestuft. Wenn er zwischen 1700 und 4500 Touren bei Gastritt nochmals richtig bläst und seinen Overboost ausspielt, dann geht's zur Sache, ob man mit 60 dahinrollt und beschleunigt oder bei 200 nochmals aufs Pedal tritt. Um die sieben Sekunden Sekunden brauchte der Kleine im Test, um aus dem Start auf 100 km/h zu kommen. Beeindruckender ist, dass ich die Distanz 60 bis 100 km/h im dritten Gang in schlappen 4,1 Sekunden abhakte. Auf der Bahn konnte der Tacho nur kurz mal über 230 km/h sein, bei der direkten Lenkung das Lenkrad fest im Griff. Der Mini läuft kultiviert und hat Chic und lag im Testverbrauch bei um die sieben Liter, je nach Fahrstrecke waren es auch nur 4,3. Tolle Geschichte für solch eine Ramme, die aus allen Lagen so verflixt gut zur Sache kommt.
Was er in Kurven hinlegt, ist sagenhaft. Härter auf der Sportstellung, wedelt er mit Tempo ohne Versatz durch den Landstraßen-Parcour. Schon der alte Mini, mit dem man quer durch Kurven ging, war diesbezüglich ein Meister. Heute hat er viel mehr zu bieten als die ihm schon früher nachgesagten Gokart-Eigenschaften.
Bei zwei Personen reicht's locker fürs Urlaubsgepäck, und Sicherheit mit Front- und vorderen Seitenairbags, durchgehenden Kopfairbags, ABS und dynamischer Stabilitätskontrolle ist ohnehin an Bord.

Aufmerksamkeit erregen beide Sportler. Man schaut hin, und man schaut ihnen nach, was öfter sein muss. Das geduckte 911er-Styling ist ebenso anziehend wie der breitbeinige Cooper S mit den seitlichen Lüftungsschlitzen und der Hutzen-Motorhaube sowie dem silbrigen flugzeugähnlichen Cockpit. Spätestens beim Anfahren lässt man sich bei beiden den ausgetüftelten Motorklang im Ohr zergehen. Klar, das ist was für Autofreaks, die mit diesen Dampfhämmern - bei aller Vorsicht und Aufmerksamkeit - nahezu ekstasische Fahrfreuden erleben können. Spätstens bei jedem Tritt aufs Gaspedeal.

Mittwoch, 1. Juli 2009

Ganz entspannt anreisen


Mit dem Auto, hier ein Citroen Picasso auf der Alpen-Testfahrt, auf Reisen zu sein, ermöglicht es, da anzuhalten, wo man will. (Foto: diaw)



Gerade beim beliebten "Reisen mit dem Auto" sollte das alte Motto "Der Weg ist das Ziel" besonders gelten. Anders: Wer am Nachmittag des letzten Arbeitstages vor dem Urlaub gleich losdüst, um möglichst schnell anzukommen, mutet sich zusätzlichen Stress zu. Die gewonnenen Stunden am Urlaubsort wiegen das kaum auf. Mit guter Planung setzt von Anfang an der Abschaltrhythmus ein.


Sicher, theoretisch kann man an einem Tag oder von der Nacht bis in den Nachmittag 1.000 und mehr Kilometer abspulen, aus Westfalen bis nach Kroatien oder an die Riviera düsen. Selbst, wenn das Fahren Spaß macht, belastet das. Schließlich ist ständige Aufmerksamkeit gefordert, und auch die Mitfahrer hängen, abgesehen von Pausen, im Auto rum. Gerade für Kinder ist das längst nicht immer angenehm. Alles schon gemacht.


Die viel besseren Erfahrungen waren aber andere: Am Vorabend wurden die Koffer gepackt und bereitgestellt. Dann gewohnt ausschlafen, gut frühstücken, das Auto beladen und ohne Zeitdruck irgendwann am Vormittag los. Gefahren wurde dann, zum Teil auch mit einer Landstraßenschleife, bis zum späten Nachmittag. Etwa die Hälfte der Strecke war erreicht. Ein gemütliches Quartier, im Ort bummeln, schönes Abendessen, vielleicht noch eine Tischtennis- oder Federball-Partie mit den Kindern. Und dann wieder ausschlafen und nach dem Frühstück weiter. Entspanntes Fahren. Wenn man Richtung Süden unterwegs ist, fährt man im Hellen durch die Berge, bestaunt die grünen Matten und die hohen Gipfel und ist bereits am frühen Nachmittag am Ziel. Auspacken und den Resttag genießen. Der Urlaub geht weiter.


Bei Südfahrten aus Westfalen nach Kärnten, ins italienische Friaul oder nach Slowenien war Halt in Greding oder ein Stückchen weiter im Altmühltal oder um Ingolstadt: etwa die Hälfte der Strecke. Man kann sich einfach auf der Landkarte aussuchen, wo man das Zwischenquartier am besten nimmt. Auf den Durchfahr-Strecken der Hauptreiserouten ist es meist kein Problem, ein Zimmer für eine Nacht zu finden.


Schön, man kommt erholt und ungestresst an und kann ab dann seinen Urlaub weiter genießen. Eben "Urlaub von Anfang an".




*Übrigens ist das Auto für die Reise in Deutschland und in die angrenzenden Nachbarländer schon immer das beliebteste Reisemittel. Es ist anzunehmen, dass der Anteil in diesem Jahr weiter wächst. Gerade für eine Familie ist es in der Regel am preiswertesten, mit dem eigenen Auto zu fahren. Die Quartierfrage, vom Bauernhof über den Campingplatz, die Pension und den Gasthof bis zum Hotel lässt sich vorher leicht mit dem Prospekt und Zimmernachweis des Ortes oder der Region oder über die Internetpräsenz des Anbieters klären. Ein ganz gewichtiger Vorteil für Autourlaub kommt hinzu: Man ist unabhängig und flexibel. Das heißt, man hält unterwegs an, wo man will und macht am Urlaubsort Ausflüge ganz nach Lust und Laune.