Donnerstag, 8. Dezember 2011

Autotest: Polo TSI




Mit einem attraktiv-schnittigen Styling
wartet der Polo, hier das Modell TSI, auf.
Foto: Jürgen Weller



Von Trab bis Galopp: Polo 1,2 TS im Test


In der Modefarbe Weiß steht der gar nicht mehr so kleine Kleine aus Wolfsburg vor uns. Der Polo ist gegenüber dem Vorgängermodell etwas gewachsen, wobei die auch vorher schon angenehmen Innenraumverhältnisse gefühlt in etwa gleich blieben. Auf Autobahnen, Landstraßen und in der Stadt musste der Kandidat in der Version 1,2 TSI Highline zeigen,was in ihm steckt.
Im hübsch geschneiderten Fünftürer finden die Insassen ordentliche Platzverhältnisse. Der Innenraum ist wohnlich, bietet verschiedene Ablagen und Becherhalter. Die Verarbeitung zeigte sich, wie wir von VW gewöhnt sind, akkurat. Das wird abgerundet durch übersichtliche Instrumentierung und einfache Bedienung. Das Ladeabteil mit doppeltem Boden fasst nach ISO-Messung und je nach Rücksitzstellung zwischen 280 und 952 Liter. Mit dem "doppelten" Boden ist die Ladefläche zwar eben ohne „Tiefgang“, der Kofferraum wirkt dann aber klein. Fürs Reisegepäck sollte man ihn besser ausbauen. Das knackig schaltbare Sechsganggetriebe überzeugte. Akustisch gab sich der Polo bis in hohe Tempobereiche zurückhaltend.
In der Basisversion ist der Polo unter anderem mit Fahrer- und Beifahrerairbags sowie kombinierten Kopf-Seitenairbags vorn sowie elektrischem Stabilisierungsprogramm und Berganfahrassistent ausgestattet. Es gibt elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung und mehr. Das Testauto, Version Highline, hatte beispielsweise noch Klimaanlage, Sitzheizung vorn und Tempomat.

Mal lostraben

Das Gaspedal reagiert feinfühlig auf jede Bewegung. Der Motor mit kleinem Hubraum und trotzdem ausreichend Pferdestärken liegt im Trend. Im Fachjargon heißt das Downsizing. Diese „Verkleinerung“ soll vor allem den Kraftstoffverbrauch und damit die Kohlendioxidwerte (CO2) drosseln. Das ist gelungen. Mit nur 1,2 Litern Hubraum bringt der Polo 105 PS (77 kW) an die Kupplung. Dazu haben sich die Techniker unter anderem eines Turbochargers bedient, der Luft in die Zylinder schaufelt. Das hat dann gleich auch ein kräftigeres Drehmoment zur Folge, das mit 175 Newtonmetern zwischen 1550 und 4100 Touren zur Stelle ist und bei jedem Gaspedaltritt kraftvollen Vorschub bringt. Im Schnitt unserer Testwerte vergingen 9,9 Sekunden für den 0-auf-100-Sprint (Werksangabe 9,7), von 60 bis 100 km/h im dritten Gang waren es flotte 5,8 Sekunden, und im fünften waren wir mit 12,4 Sekunden für den Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h dabei (Werksangabe 12,5 Sekunden). Als Spitze erfuhren wir knapp den Werkswert: 190 km/h. Ja, der TSI kommt vom Trab bis zum Galopp bestens in die Gänge.
Der Testkandidat konnte auch beim Verbrauch punkten. Je nach Strecke fielen zwischen 5,3 und 6,9 Liter pro 100 Kilometer an, im Testschnitt 5,6 Liter (angegebener Kombiwert 5,3 Liter) – wohl gemerkt: Das ist ein Benziner, kein Diesel!
Der Fronttriebler lag satt und sicher auf der Straße und nahm auch schnell gefahrene Kurven locker unter die Räder und war jederzeit beherrschbar.
Fazit: Im Polo findet die Durchschnittsfamilie ausreichende Platzverhältnisse. In der 1,2-TSI-Version ging er sparsam mit dem Kraftstoff um. Außerdem geht er zügig zu Werke, ob leicht und locker im Trabschritt oder zügig und flott, wenn's denn einmal zum Galopp gehen soll. DIALOGPresseweller/ Jürgen Weller

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen