Montag, 10. Oktober 2016

Herbst: Dämmerung, Laub und Wildwechsel


Laub sieht schön aus, aber auf der Straße und auf Radwegen kann es zur Gefahr werden, weil es glitschig ist. (Foto (c): presseweller)

Vorsichtig fahren, um Gefahren zu erkennen


11. Oktober 2016. Siegen (presseweller). Der Herbst ist schon da, die Bäume verlieren Blätter. Auf der Straße mischen sie sich mit Feuchtigkeit zu einer schmierigen Masse. Das musste auch vor vielen Jahren ein Fahrer erfahren. Er erzählte mir, dass er im dämmrigen Licht in der Kurve das Blattwerkgemisch nicht richtig gesehen hätte. Ergebnis: Der Wagen rutschte in der Kurve geradeaus in einen kleinen Graben. Bis auf einen kleineren Blechschaden am Kotflügel ging alles glimpflich aus. Laub kann verflixt glatt sein!

Neben der Dämmerung – deren Eintritt sich mit Umstellung der umstrittenen Sommerzeit auf Normalzeit Ende Oktober wieder ändert – sind es, während es noch hell ist, die tief stehende Sonne sowie meist morgens und teils auch tagsüber der Nebel, die nach vorsichtigem Fahren verlangen. Klar sollte sein, dass spätestens bei beginnender Dämmerung und bei Nebel das Fahrlicht eingeschaltet sein sollte. Die grelle Nebelschlussleuchte allerdings darf nur bei einer Sichtweite von unter 50 km/h eingeschaltet werden! Auf der Autobahn erkennt man das an den Leitpfosten, die einen Abstand von 50 Metern haben. Ob Dämmerung, Nebel, stark verschmutzte oder verlaubte Fahrbahnen: Ein großer Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen ist besonders wichtig.
Sorgfältig sein, dass bedeutet ebenfalls immer und besonders in der dunkleren Jahreszeit, verstärkt auf Fußgänger und Radfahrer zu achten. Längst nicht alle tragen helle Bekleidung. Manchmal sind sie nur schwer auszumachen.

Wild auf Tour

Eine weitere Gefährdung besteht durch Wildwechsel. Die Tiere stürmen oft häufig aus Waldstücken und von Wiesen auf die Straße. Je nach Gegend sind Rehe, Hirsche, Wildschweine und Co. unterwegs. Häufig betrifft das Überlandfahrten, aber wie wir aus dem Verkehrsfunk der vergangenen Wochen wissen, machen sie auch vor Autobahnen nicht Halt.
Vor Jahren hatte ein Bekannter eine Hirsch-Begegnung. Es war nicht möglich, den Zusammenprall zu verhindern. Der Fahrer kam mit leichteren Verletzungen davon, die Frontpartie des Autos, einschließlich der Windschutzscheibe, waren stark beschädigt. Man muss es sich nur einmal vor Augen führen: Springt ein Tier, das man zum Beispiel auf einer waldreichen Straße nicht sieht, direkt vors Auto, hat man kaum eine Chance, noch rechtzeitig zu bremsen, was zumindest den Zusammenprall eventuell ein wenig entschärfen würde. Laut einer Pressemitteilung des Automobilclubs AvD gab es nach Zahlen des Gesamtverbandes der Versicherer GDV im Vorjahr (2015) 238.000 Unfälle mit Wild, täglich rund 650 gemeldete Fälle. Die tatsächliche Zahl kann also noch höher liegen. Spätestens nach dem Schild „Wildwechsel“ ist es ratsam, umsichtig zu fahren, aber auch bei allen anderen Strecken durch Wälder und Co.

Zum Schluss die Winterreifen: Es wird empfohlen, sie von O bis O, von Oktober bis Ostern, zu fahren. Morgendliche Reifglätte kann es jetzt bereits geben, und in höheren Lagen ist schon Schnee gefallen. Mehr dazu im nächsten Block rund um Auto und Fahren im Winter.

*Autor Jürgen Weller hat weit über eine Million Kilometer auf den verschiedensten Fahrzeugen „auf dem Buckel“. Er schreibt und veröffentlicht seit über 35 Jahren praxisbezogen zu Verkehrs- und Autothemen, einschließlich seiner Praxis-Autotests. Eine Übersicht gibt es immer auf den Seiten http://www.presseweller.de


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen