Samstag, 23. Juli 2011
Gute Figur: Kia Venga im Praxistest
Ein gut gelungenes Styling kann man dem Kia Venga bescheinigen. Der Mini-Van bietet auch ordentliche Platzverhältnisse. Foto: DialogPresseweller/Jürgen Weller
Kandidat war der Mini-Van mit 1,4-Liter-Ottomotor
Eine gefällige Karosserieform mit guter Proportionierung verhilft dem Kia Venga zu einer eigenständigen Optik. Das hat Pfiff. Im Test sollte der Mini-Van aber nicht nur eine gute optische Figur abgeben, sondern zeigen, was er sonst noch drauf hat. Auf langen Autobahnrouten und Landstraßen stand das Modell mit 1,4-Liter-Ottomotor in der Ausführung Spirit im Test. Es ging über lange Autobahnstecken und kurvenreiche Landstraßen.
Vans und Mini-Vans sind heute eine wichtiges Segment bei den Herstellern. Etwas erhöhte Sitzposition, relativ variabler Innenraum und gute Raumverhältnisse sind die Zutaten, die auch auf den Venga zutreffen. Sicherheitsmäßig ist der Kia auf dem aktuellen Stand und heimste im europäischen NCAP-Sicherheitstest fünf Sterne ein. So sind bereits in der Basisversion je zwei Front- und vordere Seitenairbags sowie seitliche bis zur zweiten Reihe durchgehende Vorhangbags, aktive Kopfstützen, elektronisches Stabilitätsprogramm mit Traktionskontrolle und Bremsassistent sowie Berganfahrhilfe, ABS und elektronische Bremskraftverteilung an Bord. Ringsum sind Scheibenbremsen montiert, die im Test gut ansprachen und kräftig zupacken konnten.
Die Platzverhältnisse im knapp 4,07 Meter langen und gut 1,76 Meter breiten Fahrzeug sind vorne und hinten ordentlich, was auch auf den langen Radstand zurückgeht. Die Rückbank ist verschiebbar. Das sorgt nach Wahl für mehr Kniefreiheit oder größeres Laderaumvolumen. Einzelnes Umlegen der Rücksitze schafft mehr Ladevariabilität. Der gut zugängliche Kofferraum hat noch ein Unterfach. Das einbezogen, reicht das Ladevolumen nach Werksangaben von 422 bis 1468 Liter. So lässt sich einiges verstauen. Im Innenraum gibt es verschiedene Ablagemöglichkeiten, Flaschen- und Becherhalter.
In der Basisausstattung sind unter anderem Zentralverriegelung mit Fernbedienung, elektrische Fensterheber vorn, neigungs- und höhenverstellbares Lenkrad und höhenverstellbarer Fahrersitz an Bord. In der gefahrenen Version Spirit gibt es beispielsweise noch Klimaautomatik mit klimatisiertem Handschuhfach, Sitzheizung vorn, Radio mit Lenkradbedienung, Nebelleuchten, elektrisch bedien-, beheiz- und klappbare Außenspiegel sowie Parksensoren hinten. Ordentlich. Der Testwagen hatte auch Start- und Stopp-Anlage, Tempomat und Panorama-Schiebedach.
Leichtfüßig unterwegs
Venga heißt übersetzt so viel wie "komm" oder "los". Also geht's los. Schlüsseldreh und Gaspedal antippen. Guter Vorwärtsdrang. Der 1,4-Liter-Benziner leistet 90 PS (66 kW) und zeigte sich als sehr drehfreudig. Das höchste Drehmoment von 137 Newtonmetern wird bei 4000 Touren erreicht. Das verlangt einerseits nach fleißigem Schalten, wenn man Tempo machen will, anderseits konnten wir im Stadtverkehr locker im fünften Gang mitgleiten und beschleunigen. Der Beschleunigungswert von im Testschnitt 18,9 Sekunden von 80 auf 120 km/h im fünften Gang geht in Ordnung. Die im Testschnitt 9,1 Sekunden für den Zwischenspurt von 60 auf 100 km/h im dritten Gang sowie der 0-auf-100-Ritt in 13,6 Sekunden (Werksangabe 12,8) sind noch gerade akzeptabel. Da gibt es heute Flotteres. Das gilt auch für die mit 168 km/h angegebene und im Testschnitt nur soeben erreichte Spitze. Der Motor gibt sich akustisch zurückhaltend, je nach Tempo dringen aber merkbare Abroll- und Fahrgeräusche ans Ohr der Insassen.
Der Fronttriebler mit der breiten Spur – vorne McPherson-Prinzip, hinten Torsionslenkerachse - liegt ruhig und jederzeit angenehm dirigierbar auf der Straße und ließ sich problemlos flott auch durch enge Kurven treiben. Dank der festen, aber nicht unkomfortablen Fahrwerksabstimmung zeigt die Karosserie kaum Seitenneigung.
Klar, die Test-Disziplin "Verbrauch" darf nicht fehlen. Mit der Start-Stopp-Automatik ist der Norm-Kombi-Verbrauch (5,9 Liter)niedriger als ohne. Im Test kamen wir auf einen Schnitt von 7,1 Liter pro 100 Kilometer, wobei es im langen Autobahn- und Landstraßenmix auch mal nur 6,4 Liter waren. Liegt im vertretbaren Bereich.
Fazit: Der Kia Venga ist ein praktischer und gerämiger Familien-Mini-Van. Gut: allgemeine Garantie sieben Jahre beziehungsweise bis 150.000 Kilometer. Andere Motorisierungen und Austattungsversionen stehen zur Auswahl. (Dialog/Jürgen Weller)
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Freitag, 1. Juli 2011
Das Aussehen ist nicht alltäglich, aber der C3 Picasso bietet viel Raum auf kleiner Fläche. Foto: presseweller.de
Van-wonniges Gefühl: C3 Picasso im Test
Unterwegs mit dem Citroen in der HDi-Version 90 / Platz für Familien
Juni 2011 Siegen (dia/jw). Er sieht gerundet aus, hat dennoch Ecken und Kanten, der Minivan C3 Picasso von Citroen. Irgendwie wirkt er groß und trotzdem schnuckelig. Im Praxistest muss er über die Autobahn schnurren und sich auf engen kurvenreichen Landstraßen zeigen sowie in der Stadt bewegen, und das möglichst alles sparsam.
Bei Citroen steht „Picasso“ in verschiedensten Versionen auf dem Programm, immer anders als ein Kombi oder eine Limousine. Höher gezogen. Heißt auch: Man sitzt leicht erhöht und hat einen guten Überblick. Der Testwagen in der Ausführung „Exclusive“ machte auch von innen einen wohnlich-adretten Eindruck und wirkte sauber verarbeitet. Die Instrumente, unter anderem Tacho mit Digital-Darstellung, liegen gut im Blickfeld. Die Bedienelemente sind leicht zu erreichen – bis auf den Tempomat-Schalter. Der liegt verdeckt, und das ist umständlich. Dafür entschädigen andererseits die zurückhaltende Akustik, die komfortablen Sitze und die guten Platzverhältnisse, auch für die Fondpassagiere. Auf relativ kleiner Fläche, Länge mal Breite knapp 4,08 mal 1,77 Meter, gibt’s viele Raum plus Kofferraum. Der reicht je nach Sitzstellung und Unterfachnutzung nach Herstellerangaben von 385 bis 1506 Liter. Die – geteilten - Rücksitze können verschoben oder einfach umgeklappt werden, so dass eine ebene Ladefläche entsteht. Für Gepäck ist reichlich Platz und dazu passt dann auch noch das Fahrrad mit ausgebautem Vorderrad. Zu Testzwecken bugsierten wir ein großes 28er- Trekkingrad ins Ladeabteil. Es passte soeben, ist aber immer noch die bessere Variante, als Räder auf dem Dach zu transportieren.
In der Basisversion, Preisempfehlung im Juni 2011 unter 16.000 Euro, sind zur Sicherheit unter anderem ESP mit Antischlupfregelung, ABS mit Bremsassistent sowie zwei Front- und vordere Seitenairbags – im Testauto auch Kopfairbags – an Bord. Es gibt unter anderem elektrische Fensterheber vorn, Bordcomputer, zweifach verstellbares Lenkrad, Becherhalter und geteilte Rücksitzbank. Das Testauto hatte beispielsweise auch Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Tempomat, CD-Radio und vieles mehr.
Angenehm unterwegs
Der C3 Picasso zeigte sich als angenehmer Fahrtbegleiter. Der Fronttriebler ließ sich problemlos durch enge Landstraßenkurven treiben, auch wenn er eine ganz leichte Tendenz zum Schieben hat. Aber hier helfen, sofern erforderlich, die Assistenzsysteme weiter. Da das Fahrwerk trotz allen Komforts relativ fest abgestimmt ist, hält sich die Seitenneigung sehr in Grenzen. Der Picasso liegt auch bei höherem Tempo ruhig auf der Bahn. Ein guter Begleiter aus Laufruhe und sicherer Straßenlage.
Die moderne Dieselmaschine mit 1,6 Liter Hubraum leistet 92 PS (68 kW). Das ist in heutiger Zeit nicht weltbewegend, aber sie kommt gut in Tritt. Immerhin steht ab 1.750 Umdrehungen ein Drehmoment von 230 Newtonmetern zur Verfügung. Aber bereits oberhalb von 1.400 Touren entwickelt der C3 einen spürbaren Vorwärtsdrang. Die Spitze ist mit 174 km/h angegeben. Von daher war es erstaunlich, wie flott das Auto bis auf über 170 km/h geht. Die Werte für Zwischenspurts gehen in dieser Klasse ebenfalls voll in Ordnung: knapp sieben Sekunden von 60 auf 100 km/h im dritten und 13,9 Sekunden von 80 auf 120 km/h im fünften Gang. Den 0-auf-100-Sprint absolvierten wir 12,6 Sekunden (Werksangabe 14,6).
Verbrauch ist ein Thema. Der Citroen fuhren wir ab 5,7 Litern, und er erwies sich mit 6,4 Litern pro 100 Kilometer sogar im gemischtem Stadt- und Landstraßenverkehr als sehr akzeptabel. Im Gesamtschnitt mit schnellen Autobahnfahrten waren’s 5,9 Liter (angegebener Kombiwert 4,6). Der Co2-Wert ist mit 119 Gramm pro Kilometer angegeben.
Fazit: Der C3 Picasso ist ein Familienvan. Er bietet viel Platz und zeigte sich in der gefahrenen Versionen HDi 90 als sparsam.
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