Dienstag, 20. April 2010

Ächz, Stadtverkehr und Umwelt

April 2010. Quark, sagen viele zu den von einigen Städten eingerichteten Umweltzonen. Sie waren und bleiben, auch bei Fachleuten, höchst umstritten. Immerhin ermöglicht es den Städten, eventuell ein Bußgeld zu kassieren und die Stadtkasse aufzubessern. Das Schärfste ist, dass es dann auch noch einen Punkt in Flensburg gibt.
Wenn es auch in den Zonen einen Rückgang der Emissionen geben sollte - durchgreifende Erhebungen für alle Umweltzonen liegen wohl noch nicht vor oder wurden nicht bekannt gemacht -, so findet doch nur eine Verlagerung ins Umfeld statt. Autofahrer suchen sich dann andere Wege. Wer tatsächlich aber noch ein Auto ohne grüne Plakette hat, wird sich überlegen, überhaupt in solche Städte zu fahren, wenn er denn nicht muss. Denn bummeln, einkaufen und schön ausgehen kann man fast überall. Ärgerlich ist aber, dass manche Städte, wie zum Teil auch vom ADAC moniert, nicht gerade durch eigene Maßnahmen dazu beitragen, den Verkehrsfluss flüssig zu halten und damit unnötige Abgas-Emissionen zu vermeiden.
Da steht man alle paar Meter vorm Ampelrot, obwohl eine "Grüne Welle" möglich wäre. Ärgerlich ist den Testern von Auto-Dialog auch, dass aus welchen Gründen auch immer in westdeutschen Städten kaum der Grüne Pfeil anzutreffen ist, der das einfache Einfädeln nach rechts ermöglicht. Vielleicht ist es ideologisch, aber schon jahrelang hätte es hier heißen müssen "Vom Osten lernen". Da steht zum Beispiel in Siegen alles rum und pustet unnötig die Abgase in die Luft, obwohl für Rechtsabbieger freie Fahrt wäre. Statt des einfachen und preiswerten Grünen Pfeils wäre natürlich auch eine teure Ampelregelung denkbar. Beim Linksabbiegen ist es ähnlich. Obwohl, auch in dieser Stadt, beim Ampelstopp des Geradeausverkehrs ein Linksabbiegen gefahrlos möglich wäre, da es auch keinen Fußgängerüberweg gibt,lässt man die Autofahrer eine Runde durch die Stadt drehen. Was für ein Umweltverständnis! Man mag Verbrauch, Abgas und Kosten mal für ein Jahr hochrechnen. Eine einfache Schrifttafel wäre ausreichend. Behörden,die es aufwändiger und teurer wollen, weil ja auch alle Vorschriften und Gesetze beachtet werden müssen, bringen ein Ampellicht an, das auf Grün springt, wenn der Durchgangsverkehr Rot hat. Einfache Geschichte. Sollte man meinen.
Vieles wäre einfach, aber Bürokratie und politischer Wille, meist alles andere als bürgernah, neigen wohl nicht immer dazu. Und so scheinen die Argumente für Umweltzonen und geringere Feinstaubbelastung oft zur Farce zu verkommen.

Samstag, 10. April 2010

Im Test: Daihatsu Sirion




Klare Linien und kompakte Größe: So zeigt
sich der Daihatsu Sirion. Foto: DIALOG-Archiv


März 2010. (dia) Mit 3,61 Meter ist er knackig kurz, aber dennoch bietet der Sirion ordentliche Platzverhältnisse. Wir nahmen ihn in der 1,3-Liter-Version unter die Lupe.

Seine kompakte Größe und sein kleiner Wendekreis in Verbindung mit der leicht erhöhten Sitzposition und Übersichtlichkeit machen den Sirion gerade auch im Stadtverkehr zum wendigen Fahrzeug und idealen Einparkauto. Die Platzverhältnisse gehen für diese Klasse vorne und hinten in Ordnung. Beim Einstieg und beim Parken kommen dem Prüfling dabei außerdem die vier Türen gelegen. Der Laderaum, der nach Norm zwischen 225 und 630 Liter Gepäck aufnehmen kann, lässt sich von der Heckklappe bis zu den Vordersitzen in eine ebene Fläche verwandeln. Praktisch.
Serienmäßig an Bord sind beispielsweise elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, CD-Radio und Klimaanlage. Für die Sicherheit gibt's zwei Front- und vordere Seitenairbags - im gefahrenen 1,3er auch Kopfairbags - sowie ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung und Bremsassistent, leider aber kein elektronisches Stabilitätssystem. Das steht nur für die sportliche 1,5er-Version zur Verfügung. Dennoch lässt sich der Fronttriebler leicht und locker fahren und machte bei schneller angegangenen Kurven keine Probleme. Auf Winterstraßen wusste er auch traktionsmäßig zu überzeugen.
Das Kompaktauto mit dem 1,3-Liter-Motor, der bei 6.000 Umdrehungen 91 PS (67 kW) leistet, ließ sich agil bewegen. Drehfreudiges Fahren, höchstes Drehmoment 120 Newtonmeter bei 4.000 Touren, ist angesagt. Im Stadtverkehr kann man im fünften Gang mitrollen, bei Überholdistanzen sollte man aber schalten. So braucht er im fünften Gang für die Beschleunigung von 80 auf 120 km/h rund doppelt so lange, wie im vierten Gang, im Test in 13,3 Sekunden erledigt. Im Testschnitt legten wir den 0-auf-100-Sprint in 10,7 Sekunden hin (Werksangabe 11,3), und von 60 auf 100 im dritten Gang ging's in 6,9 Sekunden. Als Spitze steht 170 km/h in den Papieren.
Je nach Fahrweise und Strecken lag der Testverbauch zwischen 7,8 und sehr vertretbaren 6,1 Litern pro 100 Kilometern (Norm-Kombiwert 5,8 Liter).