Samstag, 26. Juni 2010

Mit dem Cruze auf Testtour




Sieht richtig gut aus und bietet
viel Platz, der Chevrolet Cruze. Foto: Dialog



Juni 2010. (dia). Da schaut mancher schon einmal hin, wenn der Cruze irgendwo steht. Das ist kein Wunder, denn die Limousine von Chevrolet sieht durch die coupéähnlich abfallende Dachlinie schick und mit seiner breiten Spur von vorn muskulös aus. Im Test jagten wir den Chevi über Autobahnen und bewegten ihn auf engen und kurvenreichen Landstraßen, waren quasi auf „Kreuzfahrt“ mit dem Cruze. Testmodell war die gut ausgestattete Version LT mit dem modernen Zweiliter-Dieselmotor und Sechsgang-Automatik.

Bei dem elegant gestylten Rundinstrumenten-Cockpit und den gut erreichbaren Bedienteilen ist schnell alles klar. Starten und losdüsen. Mit dem Zweiliter-Reihen-Vierzylinder, der 150 PS (110 kW) an die Kupplung bringt, ist die Limousine gut motorisiert. Ab etwa 2.000 Touren gibt’s einen kräftigen Schub, weil dann das höchste Drehmoment von 320 Newtonmetern zur Stelle ist. Die Automatik, die auch manuell geschaltet werden kann, ist praktisch. Beim Anfahren gibt’s aber eine leichte Verzögerung, bis der Vorschub einsetzt. Der Testwagen ließ sich aber nicht lumpen. Im Schnitt legte er den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h in 9,6 Sekunden hin (Werksangabe 9,9). Auch in typischen Überholdistanzen macht der Cruze eine gute Figur, 60 auf 100 km/h in Fahrstufe 3 in 6,6, von 80 auf 120 km/h in Fahrstufe 5 in knapp 10,7 Sekunden. Mit Automatik ging’s auch schon in 7,3 Sekunden. Die Werte können sich sehen lassen, und die Spitze, die sich bei uns gut am Werkswert von 200 km/h einstellte, ist bei heutigen Autobahnverhältnissen akzeptabel. Das gilt auch für den Spritverbrauch. Im Schnitt begnügte sich die knapp 4,60 Meter lange Limousine mit 6,8 Litern pro 100 Kilometer, nur leicht über dem vermerkten Gesamt-Wert von 6,7 Litern.
Nicht erwartet hatten wir, dass der Chevi so laufruhig ist. In nahezu allen Situationen gibt er sich akustisch sehr zurückhaltend, mehr noch, er ist angenehm leise. Dazu liegt der fest abgestimmte Fronttriebler satt auf der Bahn, und auch mit temporreichen Kurven konnten wir ihn nicht aus der Ruhe bringen. Er spurte brav. Wenn’s zu hart wird, greift die bereits im Basismodell vorhandene elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) ein, die auch die Traktionskontrolle beinhaltet. ABS ist ohnehin an Bord.
Großer Innenraum
Der Innenraum mit mattierten Kunststoffoberflächen und mit Einfassungen im Metallic-Design hinterließ gleich einen guten Eindruck. Im Viertürer sitzt man vorn und hinten bequem, und im Fond gibt’s ausreichend Beinfreiheit. Schwach auf der Brust sind allerdings die Türfeststeller der Vordertüren. Mit 450 Litern nach Norm ist der Kofferraum großzügig bemessen. Da kann eine Familie so einiges mit in Urlaub nehmen. Nach Bedarf lässt sich zusätzlich die Rücksitzbank geteilt umklappen. Bereits im Basismodell sind beispielsweise CD-Radio und elektrisch bedienbare Außenspiegel, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, elektrische Fensterheber vorn, Mittelarmlehne sowie viele Ablagemöglichkeiten und Becherhalter an Bord. Für den Insassenschutz sorgen sechs Airbags: zwei Front- und vordere Seitenairbags sowie Fensterairbags für vorn und hinten seitlich. Der Testkandidat hatte unter anderem auch noch elektronisch gesteuerte Klimaanlage, Tempomat, und Parksensoren.
Insgesamt hinterließ der Cruze einen guten Eindruck, er ist schick, bequem, flott und sparsam und bietet ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Chevrolet gewährt eine dreijährige Garantie, maximal bis 100.000 Kilometer. Andere Motorisierungen sehen zur Auswahl. Empfohlener Basispreis zur Testzeit: um die 15.000 Euro, Testwagen um die 22.000.