Samstag, 26. September 2015

Sieht heiß aus: Seat Ibiza 1,0 EcoTSI FR


 


Sportlicher Look: Seat Ibiza Fünftürer FR. (Fotos: presseweller)


Auto-Praxistest: Der Fünftürer ging agil zur Sache


26. September 2015. (Dialog/ Prw). Der Nachbar sagt, „Der sieht ja hammermäßig sportlich aus!" Auch unser erster Eindruck war schlichtweg gut. Es geht um den neuen Seat Ibiza, der im August für den Fahrbericht vor der Haustüre stand. Angesagt war der Fünftürer 1,0 EcoTSI Start & Stop in der Version „FR“, die für den sportlichen Look und mehr steht. Wir treiben ihn über lange Autobahnrouten und kurvenreiche Bergstrecken und sind zufrieden. Mehr dazu steht unten.

Schon die - lange eingeführte - Modellbezeichnung Ibiza hat Klang. Bei den neuen Modellen setzt Seat unter anderem auf effizientere Motoren und neues Fahrwerk, und beides brachte uns Fahrspaß. Ebenfalls neu sind die verschiedenste Individualisierungsmöglichkeiten und mehr Konnektivität, die Vernetzung, zum Beispiel zu Smartphone, Bluetooth und Co. Die FR-Ausstattung glänzt optisch zum Beispiel mit roten Außenspiegeln, Stoßfängern im FR-Design, Leichtmetallfelgen mit Rotelementen und roten Gurten. Außerdem aber mit Sportfahrwerk, Sportsitzen mit gutem Seitenhalt, griffigem Lederlenkrad, Lederschaltknauf und vielem mehr: insgesamt ein sehr sportlicher Look. Dann kann's also auf die Piste gehen.
Im Innenraum geht es im gut 4,08 Meter und über 1,69 breiten Kompaktauto sowohl vom Interieur als auch vom Platz her ordentlich zu. Bei einer Testrunde mit vier Personen zeigten sich auch die Fondinsassen zufrieden. Wir fühlten uns selbst nach vielen Autobahnkilometern noch fit. Der Gepäckraum mit etwas hoher Ladekante fasst je nach Stellung der geteilt umlegbaren Rücksitze 292 bis 938 Liter. In Ordnung. Während man draußen den Dreizylindermotor deutlicher hört, zeigte sich der Ibiza innen als akustisch angenehm, auch bei flotter Fahrt.



Sportsitze vorn mit gutem Seitenhalt. 

Für die Sicherheit/ Müde?
Bereits in der Grundversion (Ibiza-Fünftürer laut derzeitiger Preisliste ab 12.690 Euro) sind wichtige Sicherheitseinrichtungen wie elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) mit ABS, Antriebschlupfregelung und hydraulischem Bremsassistent sowie sechs Airbags und Isofix-System für die Kindersitzbefestigung hinten seitlich enthalten. Der Testwagen hatte zum Beispiel auch elektronische Differenzialsperre, Nebelscheinwerfer mit Abbiegefunktion und Ermüdungskennung an Bord sowie für den Komfort elektrische Fensterheber ringsum, Climatronic-Klimaanlage, Sitzheizung vorn, Geschwindigkeitsregelanlage, Einparkhilfe hinten und vieles mehr. Interessant die Ermüdungserkennung: Ein Pieps, dann eine Anzeige: „Wir haben erkannt, dass sie müde sind. Legen sie bitte eine Pause ein.“ Ja, dem sind wir auch mal bei einer Autobahntour gefolgt.



Schick, alles im Blick und Griff. Müdigkeitswarner meldet sich selbst.


Flott und verbrauchsgünstig
„Was hat der denn unter der Haube?“, fragte so mancher, angesichts des sportlichen Outfits des Kandidaten. „Nein, keine 200 PS“, die Antwort. Vielmehr besorgte im Testwagen ein moderner Dreizylinder-EcoTSI-Benziner -  ein Liter Hubraum, 110 PS und locker zu bedienende, knackige Sechsgangschaltung - den Antrieb. Äußerst agil das Motörchen, das bei Gastritt auch bei höheren Drehzahlen noch gut zu Potte geht und selbst hinter Kehren, angesichts des Hubraums kaum erwartet, wieder flott auf Tempo kommt. Das hohe Drehmoment von 200 Newtonmetern (Nm) macht's möglich. Im dritten Gang spurtete der kleine Spanier im Testschnitt in nur 5,4 Sekunden von 60 auf 100 km/h und im fünften in unter elf Sekunden von 80 auf 120 km/h. Mit 9,9 Sekunden verfehlten wir den Werkswert für den 0-auf-100-Sprint nur knapp. Die Spitze ist mit 197 km/h angegeben. So kann man durchaus sportlich unterwegs sein.
Das gilt auch fürs Fahrwerk. Mit einem Schalter ließ sich der Fronttriebler von – angenehm gefedert - Komfort auf die härtere Einstellung Sport umstellen, die wir für schnelle Autobahn- und Kurvenfahrten nutzten. Aber hallo, da gab es auch bei 190 km/h satte Straßenlage, Von unserem Teststandort hatten wir uns zig Passstraßen vor die Brust genommen. Ergebnis: Kurven und Kehren konnten wir astrein im Eiltempo abhaken. Ein Lob auch der Lenkung, die jederzeit Rückmeldung liefert.
Angesichts des Leistungsvermögens war der Verbrauch erfreulich, wobei wir auch vom einfach funktionierenden Start-Stop-System Gebrauch machten, wenn es sich anbot. Die Einspritzanlage holte sich b 4,9 Liter pro 100 Kilometer auf Landstraßen sowie im Gesamtschnitt um die sechs Liter, bei gemischter Fahrweise Ort, Autobahn, Land- und Bergstraßen sogar 5,2 Liter. Da muss man nicht meckern. So sagte es ein junger Gucker: „Das Teil sieht doch echt heiß aus!“ Ja, es fuhr sich auch klasse.
Fazit: Gut gelungen, der neue Ibiza. Man fühlt sich im Innenraum wohl. Der kleine Benzinmotor geht gut zur Sache und war nach unserem Verständnis sparsam. Der Test-FR liegt astrein auf der Straße und kommt im sportlichen Look daher. Für den Seat gibt es verschiedene Benzin- und Diesel-Motorisierungen, außerdem stehen mehrere Versionen zur Auswahl.  (Presseweller)

Einige Technische Daten*
Motor: 999 ccm, 110 PS (81 kW) bei 5000 – 5500 / U-min.; höchstes Drehmoment 200 Nm bei 2000 – 3500 U/min, 0 – 100 km/h 9,2 Sekunden, Spitze 197 km/h.
Verbrauch und CO2-Ausstoß kombiniert: 4,3 l/ 100 km; 99 g/ km, Effizienklasse B.
Maße in m: L x B x H 4,082 x 1,693 x 1,441

*Laut Hersteller/ Importeur für das FR-Modell


Hinweis: Alle Daten beziehen sich auf den Zeitraum des Tests. Zwischenzeitliche Änderungen sind hinsichtlich der Daten, des Stylings, der Ausstattung und evtl. angegebener Preise möglich. Die Testfahrzeuge werden uns von deutschen Herstellern oder Importeuren auf dem deutschen Markt zur Verfügung gestellt. Daher beziehen sich alle Angaben, Daten, Preise, soweit angegeben, auf den deutschen Markt. In anderen Ländern kann es andere Bezeichnungen, Ausstattungen, Spezifikationen und Preise geben. Irrtum bleibt in allen Fällen vorbehalten. Bei Interesse sollte man sich bei Händlern vor Ort oder in der Region informieren oder auf der Seat-Internetseite.

Für Redaktionen: Auf Wunsch senden wir Ihnen per Mail den Text mit einem Foto honorarfrei. Für weitere Fotos bitte anfragen. 

Zu Presseweller: Seit über 30 Jahren Veröffentlichungen von Autotests, vom Kleinstwagen bis zur ausgewachsenen Limousine, vom Sportwagen bis zum SUV. Jeden Monat "Auto-Notizen" zu Aktuellem sowie Herausgabe des Praxis-Autotest-Reports. http://www.presseweller.de

Samstag, 5. September 2015

Verkehrsschilder mit Tarnkappen?


Das Schild, Durchfahrt von dieser Seite verboten, mag wohl für viele Autofahrer so eine Art Tarnkappe haben. Es wird, teils auch von Eltern, die ihre Kinder im angrenzenden Kindergarten haben, und vielen anderen einfach ignoriert. (Fotomontage: presseweller)

"Übersehen" oder aus Bequemlichkeit ignoriert


September 2015. Siegen (Dialog/ prw). Hier soll es mal nicht um Verkehrsschilder für Tempobegrenzung gehen, obwohl es dabei ähnlich ist, sondern um das einfache Schild „Durchfahrt von einer, dieser, Seite, verboten“, ähnlich einer Einbahnstraße. Wie 30-Schilder in Wohnstraßen und die allgemeinen Schilder „Durchfahrt verboten, Anlieger frei“ scheint auch das eindeutige dick rote Schild mit weißem Querbalken „Einfahrt verboten“, eine Art Tarnkappe übergezogen zu haben. Viele halten sich einfach nicht daran. An der Sichtbarkeit kann es nicht liegen, denn es ist im hier beschriebenen Fall im Wohnbezirk bereits aus einigen Metern, ein kurzes Stück hinter der Kurve, sehr gut sichtbar!

Schnell durch
Wie läuft das nun im Alltag ab? Durch die enge Straße, in der zum Teil – von der erlaubten Einfahrtseite her – rechts Autos parken oder einige Zeit halten, windet sich nun immer wieder Autos von der falschen Seite. Manche geben richtig Gas, wahrscheinlich um „schnell durchzukommen“, andere fahren langsam, weil sie wohl im Hinterkopf haben, dass man eigentlich nicht in diese Richtung fahren darf. Morgens und abends im Berufsverkehr ist die ruhige Straße damit belastet und, morgens etwas später und gegen Mittag ebenfalls, wenn Mütter oder Väter ihre Kinder in den kirchlichen Kindergarten bringen oder den Nachwuchs wieder abholen. Manchmal haben sie es sehr eilig, wofür dann auch das Tempo-30-Schild für sie ebenso überflüssig ist wie für manche anderen, die von dieser oder der anderen Seite den Motor röhren lassen. Je nach dem, wo man herkommt und hin will, spart diese Straßenquerung im Siegenener Wohnviertel, ein paar Hundert Meter Fahrstrecke. Das scheint sich weit herumgesprochen zu haben. Wohl wissend, dass es seit Jahren so gut wie keine Kontrollen gibt. Man wüsste nicht, wann. Wer diesem Treiben einmal an der Schildseite zusieht, ist verwundert: Das sehr deutlich und gut zu sehende Schild scheint gar nicht in Augenschein genommen zu werden, „übersehen“, das Handy oder heute das Smartphone am Ohr und durch! Schild? Uninteressant. Es hat wohl eine imaginäre Tarnkappe.

Auf Privatgelände
Manche fühlen sich auch bei Gegenverkehr noch eher im Recht. Zum Teil können die Falschfahrer nur ausweichen, wenn sie auf die Grundstücke von Anliegern fahren. Hätten die ihren Park- oder Vorterrassenbereich mit einem Zaun arrondiert, sähe es schlecht aus. In Sachen offizieller Kontrolle ist das wohl einer der vergessenen Bereiche, obwohl hier nicht ständigen Kontrollen das Wort geredet werden soll. Schließlich wird es in so vielen anderen Straßen mit „Anlieger frei“ und Tempozone ähnlich sein. Verkehrsregeln? Hier scheinen die Faktoren Abkürzung und Zeitersparnis wichtiger zu sein..

Wie erklären es die Eltern?
Bleiben wir einmal beim Kindergarten. Wenn es im Vorhinein darum geht, rund um einen Hort - oder auch eine Schule - Tempo 30 und Beschränkungen einzuführen sind meist viele Eltern und andere dafür: mehr Sicherheit für die Kinder! Wenn es darum geht, sich später auch daran zu halten, sieht es bei nicht wenigen anders aus. Das zeigen neben eigenen Beobachtungen und Erfahrungen auch verschiedene Erhebungen von neutralen Organisationen, also nicht nur vom Augenschein der Anwohner. Manche Eltern bringen ihre Eltern auch zu Fuß in den Kindergarten. Sicher, das geht, wenn er wohnungsnah ist, wie es früher oft der Fall war. Gut! Ansonsten fragt man sich, wie Eltern ihren Kindern unser Rechts- und Normensystem – da sind Schilder, auf die Du achten musst, da ist eine Ampel, bei der man nur bei Grün über die Straße gehen darf usw. - überhaupt glaubhaft vermitteln wollen. Schließlich kommt irgendwann auch die Einschulung. Ist es verantwortungsbewusst und lehrreich, wenn man Schilder ignoriert? Wie es zum Teil läuft, ist es eine Farce! Und damit für Kinder, die aufs Leben in der Gesellschaft mit allen ihren Regeln vorbereitet werden sollen, wohl nachteilig. Modern würde man dazu sagen, ein „No go“!. Schade, aber häufig doch Realität im Alltag, wenn sich viele auch an die Beschilderungen und Regeln halten und wie in diesem Fall eine kleine Umfahrung nicht scheuen.. (jw).