Freitag, 11. Januar 2013

Auto-Praxistest: Kia Cee'd Sportswagon


Der Cee'd Sportswagon macht eine gute Figur. (Foto: Dialog/jw)

Version 1,6 CRDi Spirit / Reichlich Platz 


Januar 2013. Siegen (Dialog). Kia hat 2012 wieder ein erfolgreiches Jahr mit Pluszahlen hinter sich, und der Cee’d ist in der Palette einer der erfolgreichsten, ein Mittelklasseauto, das sich richtig gut fahren lässt. Die Kombiversion heißt „Sportswagon“. Als 1,6 CRDi in der üppigsten Ausstattunsversion „Spirit“ sollte er im Praxistest zeigen, was er drauf hat. 

Kia-Tests sind für uns nicht neu. Die Entwicklung auf dem deutschen Markt haben wir einigermaßen miterlebt, und von den Anfängen weg hat sich einiges getan. Der Cee’d Sportswagon sieht attraktiv aus und gibt sich innen ganz wohnlich. Sein komfortables Ambiente wird durch die hohe Laufruhe unterstrichen. Das Testauto 1,6 CRDi EcoDynamics in der höchsten Version „Spirit“ glänzte mit kompletter Ausstattung, neben allem Üblichem wie elektrischen Fensterhebern und Co. auch mit der sehr angenehmen Lenkradheizung, Klimaautomatik, Sitzheizung vorn, Tempomat, Start-Stopp-Funktion, akustischer und bildlicher Einparkhilfe sowie elektrisch anklappbaren Außenspiegeln. Das Dieselaggregat hatte einen Zuheizer. Die Heizung sprach erfreulicherweise schnell an. Das war wichtig, weil das winterbereifte Auto mit  an den eiskalten und teils verschneiten Dezembertagen gefahren wurde.
Der Kia lässt sich einfach beladen, weil er so gut wie keine Ladekante hat. Gut gemacht. Klar, verschiedene Ablagen und Becherhalter sind auch an Bord. Der über 4,50 Meter und 1,78 breite Cee’d Sportswagon bietet den Insassen reichlich Platz, was auch für das Gepäckabteil gilt. Es hat nach VDA-Norm ein Volumen  zwischen 528 und 1624 Liter - auch fürs große Reisegepäck genug.  Selten, aber praktisch: Der Lenkradkraftaufwand konnte verstellt werden: mal ganz leicht zum Einparken, bis zu fester und direkt für die Strecke.
Bei der Ausstattung punkten die Sicherheitseinrichtungen, unter anderem mit sechs Airbags, elektronischem Stabilitätsprogramm mit Traktionskontrolle, Gegenlenkunterstützung, ABS und Berganfahrhilfe. Schon die Basisausstattung hat neben anderem Gepäckraumabdeckung und –trennnetz, Dachreling, in Höhe und Tiefe verstellbares Lenkrad, 12-Volt-Steckdose im Gepäckraum und vorn in der Konsole, Mittelarmlehne vorn mit Fach, asymmetrisch geteilte Rücksitzbank , elektrische Fensterheber vorn und elektrische Außenspiegeleinstellung, Bordcomputer und sogar ein CD-Radio.  Eine Klimaanlage gibt es allerdings erst ab der nächsten Version „Edition 7“. Es können auch Ausstattungspakete geordert werden. Der Listenpreis für die Basisversion des Sportwagon wurde im Dezember 2012 mit ab 15.690 Euro, für die Spiritversion ab 20.590 Euro angegeben.

Guter Durchzug: Turbodiesel

Für den Antrieb war beim Testkandidaten die 1,6-Liter-Turbo-Dieselmaschine mit 128 PS (94 kW) zuständig. Das Drehmoment von 260 Newtonmetern ist zwischen 1900 und 2750 Umdrehungen zur Stelle und sorgt für kräftigen Durchzug. Das Sechsganggetriebe lässt sich exakt schalten. Im Stadtverkehr ist eher der fünfte Gang ratsam, im sechsten kann man nur noch so gerade eben mitrollen. Die Durchzugsstärke zeigt sich bei Zwischenspurts: im Testmittel in nur  5,4 Sekunden im dritten Gang von 60 auf 100 km/h und in 10,4 von 80 auf 120 km/h im fünften. Ordentlich. Im 0-auf-100-Sprint konnten wir die Werksangabe, 11,2 Sekunden, locker bestätigen. Die Spitze ist mit 193 km/h angegeben. Auch durch Winterreifen, Kälte und Kurzstreckenfahrten bedingt, war der „Durst“ allerdings nicht zurückhaltend. Obwohl  auch mal um die 5,3 Liter pro 100 Kilometer reichten, lag der Durchschnittsverbrauch doch sehr deutlich über dem angegeben Kombiverbrauch von nur 4,4 Litern.
Straßen- und Kurvenlage zeigten sich astrein. Die Seitenneigung ist minimal. Die elektronischen Helfer sprechen rechtzeitig an, wenn es erforderlich ist. So waren hohe Kurvengeschwindigkeiten möglich. Selbst auf nasser Straße waren kaum Untersteuern und Lastwechselreaktionen bemerkbar. Der Cee’d vermittelte uns auf der Autobahn und auf unseren Kurventouren ein sehr sicheres Gefühl.
Fazit: Der Kia Cee’d Sportswagon 1,6 CRDi, Spirit, war ein angenehmer, laufruhiger  und sehr gut ausgestatteter Begleiter mit "Platz satt". Er bot ordentliche Fahrwerte und zeigte sich als standfest in Kurven. presseweller