Samstag, 20. Oktober 2012

Grüner Pfeil, grüne Welle

Oktober 2012. Als hehre Maßnahmen haben schon so einige Städte Umweltzonen eingeführt. Was bringt's? Eventuell eine Verlagerung, weil man in Straßen außerhalb der Zonen fährt. Die Gesamt-Abgasbelastung, die letztlich wichtig ist, wird dadurch kaum sinken. Wenn das so sein sollte, wären so genannte Umweltzonen nur Augenwischerei. Es ist anzunehmen, dass die Automobilclubs am Thema bleiben werden. Für manche ist es auch eine Alternative, solche Städten oder Großzonen erst gar nicht mehr anzufahren, wenn man nicht unbedingt muss. Einkaufsmöglichkeiten nahezu aller Art gibt's  schließlich auch anderswo.
Ihre Hausaufgaben können Gemeinden/Städte zu mehreren Punkten machen:
*Wenn sie dafür sorgen, dass es tatsächlich eine grüne Welle gibt. Oft kommen nur die ersten zwei bis drei Autos mit den erlaubten 50 km/h durch, sonst müsste man schon 60 und mehr fahren, was aber schlicht verboten ist. Also anstehen - die meisten mit laufendem Motor.
*Autofahrer, die rechts abbiegen wollen, warten unnötig an roten Ampeln und blasen Abgase in die Luft, weil es zum Teil trotz völlig ausbleibenden Verkehrs wegen derer Ampel-Rot-Schaltung schlicht verboten ist, rechts abzubiegen, obwohl die Ampel für den geradeaus fahrenden Querverkehr  auch Rot zeigt. Für den normalen Autofahrer ist es kaum zu verstehen, warum man hier nichts rechts abbiegen kann, während die anderen von der Hauptstraße links abbiegen, wie in Siegen, und der Geradeausverkehr Ruhe hat. Aber dieses Dilemna gibt es außer in siegen in vielen Städten sowie auch an zahlreichen anderen Kreuzungen. Nein, man braucht dafür keine teure Ampelschaltung, die dann irgendwann für Rechtsabbieger von Rot auf Grün mit hinterlegtem Pfeil schaltet, man benötigt nur etwas ganz Einfaches, eine kleine Blechtafel mit einem grünen Pfeil. Das kostet wenig, macht den Verkehr flüssiger und reduziert die Stand-Abgase der Autos in den betroffenen Straßen. Es ist schon merkwürdig, warum das, gerade im Westen, so wenig genutzt wird.
* Bevor es Umweltzonen gibt und man über die von der Zentral-EU vorgegebenen Feinstaubbelastungen in Straßen nachdenkt, wäre es hilfreich, sich einfach mal umzusehen und kostengünstige Möglichkeiten vernünftiger Verkehrsregelungen zu nutzen. Das waren ja nur zwei Beispiele.  (presseweller)

Freitag, 12. Oktober 2012

Praxistest: Octavia Combi 1,8 TSI







Gut proportioniert, der Skoda Octavia Combi.  Es gibt 
reichlich Platz für Passagiere und Gepäck.  (Foto: presseweller)


Der Skoda ist fein motorisiert und bietet viel Platz


Oktober 2012. (Dialog). Bereits seit Jahrzehnten in unserem Testprogramm, ist es für uns keine Frage, dass sich sehen lassen kann, was Skoda seit Jahren in Sachen Automodellen abliefert: geräumige Fahrzeuge, die sich einfach gut fahren lassen. So ist es auch beim  Octavia Combi, mit dem wir in der Version 1,8 TSI Elegance auf verschiedenen Teststrecken unterwegs waren. Wir nahmen  längere Autobahnrouten und kurvenreiche Landstrassen unter die Räder.

Der Octavia Combi, zum Heck hin etwas gerundet, sonst im allgemeinen Kombi-Design, ist  rund 4,60 Meter lang, knapp 1,77 breit und um die 1,50 Meter hoch. Es geht vorne und auf der Rückbank platzmäßig sehr angenehm zu. Das gut zugängliche Ladeabteil kann sich mit nach Norm zwischen 580 und 1655 Litern Volumen mehr als sehen lassen.  Da wird die Familie keine Probleme mit dem Urlaubsgepäck haben. Der  Octavia punktet aber auch in Sachen Sicherheit. Zur Basisausstattung zählen Front-, vordere Seiten- und Kopfairbags, Antriebsschlupfregelung, ABS in Verbindung mit vier Scheibenbremsen und Bremsassistent sowie das elektronische Stabilitätsprogramm (ESC).
Es gibt die verschiedensten Ablagefächer, Flaschen- und Becherhalter und in der Grundversion unter anderem elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel sowie höhenverstellbaren Fahrersitz, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Musiksystem mit CD-Spieler und Nebellampen. Wer eine umfangreiche Ausstattung will, muss eine andere Ausstattungslinie, ein „Paket“ oder Einzelextras wählen. Eine Rechenaufgabe.  Im Testwagen  gab’s neben vielem anderen auch Klimaautomatik, Sitzheizung vorn, Xenonlicht, einschließlich Abbiegelicht, Berganfahrassistent, Parksensoren hinten und Tempomat. Praktisch sind die geschlossenen Ablagefächer seitlich im gut Ladeabteil. Gute Idee. Erfreulich: Die Akustik ist in jeder Fahrsituation sehr zurückhaltend.

Lust auf Fahren

Bedienfreundliche Beschalterung, übersichtliche Armaturen  und das knackig schaltbare Sechsganggetriebe machten das Fahren zur Lust. Dafür zuständig ist das 1,8-Liter-Turbo-Triebwerk mit angenehmer Charakteristik. Die Benzinermaschine mit Direkteinspritzung leistet 160 PS (118 kW). Gut: Das  höchste Drehmoment von 250 Newtonmetern (Nm) ist zwischen 1500 und 4500 Umdrehungen abrufbar. Elastizität ist das Stichwort. Es gibt flotten Anzug aus unteren Drehzahbereichen. Im Testmittel war der Spurt von 60 auf 100 km/h im dritten Gang in 5,3 Sekunden abgehakt und von 80 auf 120 km/h im fünften Gang in nur 8,8. Beim 0-auf-100-Sprint lagen wir mit 8,6 Sekunden leicht über der Werksangabe von 7,9 Sekunden. Egal, das kommt alles sportlich rüber, ermöglicht aber auch, im sechsten Gang im Stadtverkehr mitzurollen. Auf der Bahn ging es locker in hohe Tempobereiche über 200 km/h,  angegebene Spitze 222 km/h.
Das Fahrwerk mit Mehrlenkerachse hinten, McPherson-Achse vorne, Stabis und Gasdruckdämpfern ist fest abgestimmt und macht flottes Fahren zum Klacks.  Die Straßenlage zeigte sich denn auch einwandfrei, und beim „Ritt“ durch unsere verschiedensten Testkurven war es problemlos, den Combi im Griff zu halten: Korrektureingriffe nicht notwendig -  ein sicheres Fahrgefühl.
Auf Einzeletappen konnten wir den Norm-Kombiverbauch, angegeben mit 6,9 Liter pro 100 Kilometer, erreichen, Test-Gesamtschnitt 7,6 Liter - angesichts der Leistung voll in Ordnung.
Rein preislich kann der Combi – ab unter 17.000 Euro in der Grundversion  – eine Option sein, wobei man allerdings für Extras, andere Modellvarianten und auch die gefahrene Version „Elegance“ mit der 1,8er-Maschine noch so einige Tausender draufpacken muss.
Fazit: Der Octavia Combi 1,8 TSI gab insgesamt eine gute Figur im Test ab. Er ist geräumig, bietet reichlich Laderaum und ermöglicht, flott unterwegs zu sein.    presseweller

*Eigenmessungen, 1. Beschleunigung/Tempo: Mittelwert verschiedener Messungen nach Tacho/Stoppuhr; 2. Verbrauch: nach Volltankmethode und Abgleich mit BC-Wert

* Werksangaben: 1. Leistung: 160 PS (118 kW); 2. Höchstgeschwindigkeit: 222 km/h; 3. Beschleunigung 0 - 100 km/h 7,9 Sekunden; Kombiverbrauch: 6,9 l / 100 km