Samstag, 9. Februar 2013

Geht gut los, der Chevi: Praxistest




Er ist gut gestylt, gibt eine dynamische Figur ab und bietet einen großzügigen Innenraum, der Cruze Station Wagon von Chevrolet. (Foto: presseweller)

Der Cruze Station Wagon ist laufruhig und geräumig


Februar 2013. Siegen (Dialog). Chevrolet-Emblem im großen Frontgrill, geschwungene, nach hinten abfallende Dachlinie: Der Cruze Station Wagon, also die Kombiversion, ist optisch ansprechend, wirkt dynamisch und groß. Mit dem LT+ Diesel mit manuellem Sechsgang-Getriebe hatten wir es gut erwischt, mit den Frostkeller-Temperaturen weniger gut. Wie flott der Chevi zur Sache ging, hat uns positiv überrascht.

Mit seinen Maßen, gut 4,68 Meter lang und knapp 1,80 breit, sowie dem gelungen Karosseriestyling stimmt der optische Eindruck. Der Station Wagon ist geräumig und hatte ein wohnliches Ambiente. Man sitzt ordentlich und die Beinfreiheit für die Hinterbänkler geht klaglos in Ordnung. Das leicht beladbare Gepäckabteil hat nach Norm und je nach Rücksitzstellung ein Volumen von 500 bis 1479 Litern. Da passt schon ordentlich was rein. Bereits in der Basisversion ist manches Nützliche an Bord,  der Testwagen hatte zum Beispiel auch Klimaautomatik, Navi, Tempomat, akustische und optische  Einparkhilfe hinten. Das ist hilfreich, weil  die Sicht nach hinten seitlich durch die breiten Säulen doch etwas eingeschränkt ist. Mittelkonsolen vorne und hinten, Flaschen- und Becherhalter sowie Ablagefächer und -taschen sind praktisch und gut nutzbar. Die Armaturen liegen im Blick. Bei den Frosttemperaturen brauchte die Heizung allerdings etwas lange, um den Innenraum aufzuwärmen. Nach der Aufwärmzeit heizte sie einwandfrei kräftig ein. Die zurückhaltende Akustik, schön leise, trug zum angenehmen Fahrgefühl bei.
In Sachen Sicherheitsausstattung punktete der Chevi beispielsweise mit sechs Airbags, elektronischer Stabilitätskontrolle, Traktionskontrolle, ABS und Bremsassistent.  In Ordnung.

Kraftvoll aus niedriger Drehzahl

Der Kombi-Cruze lag auch bei Tempo satt auf der Straße und sammelte durch sein Kurvenverhalten Pluspunkte. Der Fronttriebler mit McPerson-Achse vorne und Verbundlenkersystem hinten  ließ sich sauber dirigieren. Die nur geringen Lastwechselreaktionen auf nasser Fahrbahn waren überschaubar und wurden ohnehin von den elektronischen Helfern gleich korrigiert.
Der 1,7-Liter-Dieselmotor mit 130 PS (96 kW) bei 4000 Touren wusste zu überzeugen. Da steht auch das kraftvolle Drehmoment von 300 Newtonmetern für, das bei 2000 Touren anfällt. Aber bereits kurz über 1600 Touren gibt's guten Vortrieb. Der deutliche Schub bringt Fahrlaune und verdeutlichtete sich auch  im Durchschnitt unserer Beschleunigungstestwerte im mittleren Bereich: Im dritten Gang stürmte der Chevrolet in  5,3 Sekunden von 60 auf 100 km/h und spurtete im fünften in lediglich 9,5 Sekunden von 80 auf 120 km/h. Das kann sich sehen lassen. Im Test erreichten wir auch spielend den 0-auf-100-Werkswert von 10,4 Sekunden. Als Spitze sind 200 km/h angegeben. 
Verbrauchsmäßig ergaben sich im Test teils 5,2, im Schnitt aber – aufgrund der Eiskaltwitterung mit vielen Kurzstreckenfahrten - knapp 7,0 Liter pro 100 Kilometer. Der Verbrauchs-Kombiwert ist mit 4,5 Litern angegeben.
Fazit: Der Cruze Station Wagon LS+ Diesel von Chevrolet ist gut ausgestattet und geräumig, was Passagieren und Gepäck zugute kommt. Er ist angenehm laufruhig und erfreute mit seinem kräftigen Antritt. Es verstehen verschiedene Benzin- und Dieselmotorisierungen zur Auswahl. Wer sich für einen Kombi interessiert, sollte mal einen Preisvergleich mit ähnlichen Modellen machen. (presseweller)

*Seit über 30 Jahren schreibt und veröffentlicht presseweller Praxis-Autotests von Fahrzeugen zahlreicher Marken, vom Kleinwagen bis zu Limousinen und von Kombis bis zu Sportwagen.

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