Mai 2011. Siegen (dia). Elektroantrieb für Fahrzeuge: Neu ist das nicht, aber nun wird es forciert. Seitens der Regierung hat man hehre Vorstellungen. Schließlich will man danach demnächst eine Million Fahrzeuge erreichen. Eine Direktförderung zum Kauf soll es - den bisherigen Aussagen nach - nicht geben, aber durchaus wird die Entwicklung gefördert.
Im innerbetrieblichen Bereich sind Elektrofahrzeuge nicht neu. Sie wurden bereits in den 50er-Jahren wie beispielswiese bei der Post eingesetzt. Die kleinen Ladefahrzeuge zur Umladung von Paketen oder für den Bahnpostbetrieb fuhren mit von Batterien betriebenen Elektromotoren. Die Vorteile lagen auf der Hand: weitaus geringere Geräuschbelastung, keine Abgasemissionen vor Ort. Mit nahezu null Emissionen vor Ort verkehrten auch in den Städten so genannte O-Busse, die Strom über Oberleitungen bezogen, bald aber von Dieselbussen abgelöst wurden. Politik und andere interessierte Kreise brachten damit mehr Lärm und direkte Abgase in die Städte.
Beim Fahrzeug für den Alltagsverkehr produziert das Elektroauto vor Ort ebenfalls kaum Schademissionen. Allerdings entstanden sie wie früher und entstehen sie heute in den Stromkraftwerken, so lange keine hundertprozentige so genannte Ökostrom-Versorgung möglich ist. Die Kohlendioxidbilanzen sehen daher bisher auch für ein Stromfahrzeug nicht viel besser aus als wie für ein sparsames Dieselauto. Gerade auf dem Spritsparsektor hat sich vieles dank moderner Motorentechnik getan.
Der derzeitigen Entwicklung nach hat das reine E-Fahrzeug weitere gravierende Nachteile: Es ist wegen der Batterien teuer und schwer; die üblichen Reichweiten sind in der Regel nur geringst, lassen den E-Antrieb aber durchaus für den Stadt- und Kurzstreckenverkehr interessant werden, wenn denn die Verbraucher sich dafür solch ein Fahrzeug zulegen, was für den Haushalt eine zusätzliche Investition bedeutet. Es gibt inzwischen Lösungen mit kleinerem Einstandspreis, dafür aber monatlicher Mietzahlung für die Batterien: eine ständige finanzielle Belastung, aber von der Idee her nicht schlecht.
Hybridahrzeuge, also solche, deren Normalmotor von einem Elektromotor unterstützt wird - bei Vollhybrids auch mit kleinen eigenen Reichweiten - schneiden hinsichtlich Spritverbrauch und Emissionen teil etwas besser ab also solche mit Single-Benzin- oder Diesel-Motoren. Die andere Version hört sich schon besser an: Elektromotor mit seinem tollen Drehmoment als Hauptaggregat, und zur Unterstützung und Laden der Batterien gibt es zusätzlich einen kleinen Benzinmotor. So sind auch viel höhere Reichweiten möglich, Herstellerangaben nach teils bis um die 600 Kilometer.
Relativ teuer, schwer, geringe Reichweite: So sieht es zurzeit rein elektromäßig aus. Die Entwicklung bleibt abzuwarten. Vielleicht erlebt auch die Brennstoffzelle endlich ihren Durchbruch, wenn sie sicher und allgemein einsetzbar verfügbar ist. Vielleicht gibt es aber irgendwo noch jemanden, der einen völlig neuen Antrieb erfindet. Nach Otto, Daimler, Diesel und Wankel wäre es mal wieder an der Zeit.
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