Samstag, 8. Oktober 2011
Praxis-Test: Seat Leon TDI
Sieht schick aus, der Leon. Foto: DialogPresseweller
Flott gestylt, kräftig und sparsam
Oktober 2011. Siegen (dialog/jw). Er gibt sich temperamentvoll, ist rassig gestylt und ließ sich problemlos fahren, ob Autobahn oder enge Bergstraße: der Seat Leon TDI mit Zweiliter-Turbodiesel-Maschine und Sechsgang-DSG, Doppelkupplungsbetriebe.
Ist der Spanier mit seiner attraktiven Linienführung ein Hingucker, so wissen die Insassen die Laufruhe und guten Platzverhältnisse zu schätzen. Im rund 4,32 Meter langen und 1,77 breiten Fünftürer sind auch längere Touren kein Problem. Durch die stark geschrägte Dachlinie – Fahrzeughöhe knapp 1,46 Meter – ist die Einstiegshöhe gering: beim Einstieg Kopf etwas einziehen. Je nach Rücksitzstellung schluckt das Ladeabteil nach Herstellerangaben ein Volumen zwischen 341 und 1166 Liter. Der Innenraum macht einen angenehmen und sauber verarbeiteten Eindruck. Es gibt verschiedene Ablagen und Becherhalter. Ein Sicherheitspaket mit unter anderem Front- und vorderen Seitenairbags sowie Kopf-Airbagsystem, ABS und elektronischer Stabilitätskontrolle ist an Bord. Die Instrumentierung ist übersichtlich, die Beschalterung bedienungsfreundlich. Manko: Der obere helle Teil des Armaturenbretts spiegelte sich in der Windschutzscheibe.
Zur Serienausstattung des Basismodells gehören unter anderem elektrisch bedienbare Außenspiegel, höhen- und längsverstellbares Lenksäule, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, elektrische Fensterheber vorn und Außentemperaturanzeige. Das Testfahrzeug hatte beispielsweise noch Klimaautomatik, Tempomat, Bordcomputer, Audiosystem mit Lenkradbedienung und Leichtmetallräder.
Fahrspaß inklusive
Im Testfahrzeug werkelte der Zweiliter-Turbodiesel mit 140 PS (103 kW) im Verbund mit dem sechsgängigen Doppelkupplungsgetriebe. Wer will, kann über den Wählhebel oder die Lenkradwippen auch mit der Hand schalten. Aber das muss nicht sein. Bei Passfahrten mit Kehren oder zum sportlichen Fahren nutzten wir lieber die „S“-, also Sportstellung der Automatik. Das DSG schaltet butterweich, so dass man kaum Übergänge spürt, und der Vorschub ist nach dem Abbremsen gleich wieder voll da. Wo es auf der Autobahn möglich war, ließen wir die Tachonadel bis über 200 km/h pendeln, angegebene Spitze 205 km/h. Den Test auf verschiedenen Passstraßen absolvierte der Leon locker und leichtfüßig. Gut gemacht. Dem temperamentvollen Spanier kommen dabei die gute Getriebeabstufung und sein hohes Drehmoment von 320 Newtonmetern zugute, das bereits ab 1750 und bis zu 2500 Touren anliegt. Satte Sache, auch für Zwischenspurts. Im Testschnitt in 5,2 Sekunden von 60 auf 100 km/h und in Getriebestufe 5 in 9,4 Sekunden von 80 auf 120 km/h. Ordentliche Werte, wie auch der Sprint von 0 auf 100 km/h in knapp 9,6 Sekunden (Werksangabe 9,5).
Das gut abgestimmte Fahrwerk des Fronttrieblers sorgt für eine saubere Straßenlage bei schnellen Autobahnfahrten. Kurven jeder Art konnten wir agil angehen.
Schließlich mus bei allem Fahrspaß aber auch der Verbrauch stimmen. Je nach Strecke waren’s mal gut 5,8, mal auch rund 7,0 Liter, im Gesamtschnitt aber gerade einmal 6,5 Liter pro 100 Kilometer (angegebener Normkombiwert 5,3 Liter), und das geht voll in Ordnung.
Fazit: Der Seat Leon ließ sich prima fahren und ging temperamentvoll zur Sache. Er bietet ordentliche Platzverhältnisse, hat eine gute Sicherheitsausstattung und ein astreines Fahrwerk.
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