Das Profil des Lancer zeigt "klare Kante". (Foto: Jürgen Weller)
Laufruhiger, geräumiger und sparsamer Mitsubishi
Juli 2013. Siegen (Dialog). Vieles in Sachen Sicherheit
und Komfort ist serienmäßig an Bord, Extras halten sich in Grenzen. Die
Sportlimousine Lancer von Mitsubishi nahmen wir in der Version 1,8 DI-D
ClearTec unter die Lupe.
Die weitgehend schnörkellose doch je nach Blickwinkel
sportlich-dynamisch wirkende Karosserie
des 4,57 langen und 1,76 Meter breiten Lancer, eine Stufenhecklimousine,
spricht an. Übersichtliche
Instrumentierung sowie gut erreich- und bedienbare Beschalterung, inklusive des
Multifunktionslenkrads, bringen Punkte.
Es gibt diverse Ablagemöglichkeiten und Becherhalter vorne und hinten.
Seit Jahrzehnten Mitsubishis unter die Räder genommen, zeigt sich auch hier
saubere Verarbeitung. Innen ein
wohnliches Interieur, bei dem teils Klavierlackoptik glänzte. Die Sitze sind bequem und bieten auf den
Vorderplätzen guten Seitenhalt. Für die Fondpassagiere gibt’s ordentliche Knie-
und Beinfreiheit. Der Kofferraum, etwas
zerklüftet gestaltet, packt nach Norm 400 Liter, die Rücksitzlehnen lassen sich
geteilt, 40 zu 60, umlegen. Die Kofferraumöffnung ist uns allerdings deutlich zu knapp
bemessen. Der Viertürer hatte
serienmäßig schon nahezu alles an Bord, von elektrischen Fensterhebern bis zur
Sitzheizung vorn und von der wirkungsvollen Klimaautomatik bis zur
Radio-CD-MP3-Kombination mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Ebenfalls dabei
waren beispielsweise Licht- und Regensensor, Kurvenlicht, der einfach zu
bedienende Tempomat sowie das praktisch funktionierende Start-Stopp-System, das
neben der Gangwechselempfehlung zum ClearTec-System zählt. Der Lancer rollte
auf 18-Zoll-Rädern mit breiten Schluffen durchs Land. Mit sieben Airbags,
einschließlich der Kopfairbags für vorn und hinten seitlich sowie des
Knie-Airbags auf der Fahrerseite, ABS, Traktionskontrolle und elektronischer
Stabilitätskontrolle (MASC) stimmt die Sicherheitsausstattung. Hinsichtlich der
Laufruhe, selbst bei hohem Tempo, kann man nur zu der guten Dämmung
gratulieren.
Kräftiger Durchzug
Die Sportlimousine wird von einem 1,8-Liter-Turbodieselaggregat
mit Common-Rail-Einspritzung befeuert. Es leistet 116 PS (85 kW). Das höchste
Drehmoment von stattlichen 300 Newtonmetern wird zwischen 1750 und 2250 Touren
abgerufen, deutlichen Vorschub gab es aber bereits ab etwa 1500 Touren - alles
vom Fahrer über das serienmäßige und einwandfrei schaltbare Sechsganggetriebe
dirigiert. Der Lancer kommt gerade in Überholdistanzen flott aus den
Pötten. So legte er im Testschnitt in
flotten 5,6 Sekunden den Zwischenspurt von 60 auf 100 km/h im dritten Gang und
in ebenso flotten 9,6 von 80 auf 120 km/h im fünften Gang zurück. Der
angegebene 0-auf-100-Sprintwert von 10,2 Sekunden wurde von uns im Testschnitt
verfehlt. Auf der Bahn geht die Limousine locker über 190 km/h, angegebene
Spitze 193 km/h.
Der Fronttriebler mit ringsum Einzelradaufhängung und fest
abgestimmtem Fahrwerk liegt satt auf der Straße und zeigte auf unserer
Standard-Kurvenstecke, was er kann: ohne Versatz auch durch schnell angegangene
Wechselkurven. Gut gemacht und für uns kurvenfreudig und sicher.
Überraschend waren die Verbrauchswerte. Über längere
Distanzen zapfte der Dieselmotor nur 5,2 Liter pro 100 Kilometer aus dem Tank, im
Testschnitt 5,6 Liter - relativ nah am
angegebenen Kombiwert von 4,8 Litern. In Verbindung mit dem 59-Liter-Tank heißt
das, dass man theoretisch über 1000 Kilometer weit ohne eine Tanke auskommt.
Ordentliche Geschichte!
Fazit: Die Sportlimousine Lancer war gut ausgestattet,
laufruhig, geräumig und sparsam. Wer lieber einen Benziner haben will: Ein
1,6er mit ähnlicher Motorleistung ist die Alternative. So ist er laut
Preisliste für knapp unter 21.000 Euro zu haben. Wer es eine Nummer kleiner
haben will: Dafür gibt’s den neuen Space Star.
(presseweller) Hinweis für Redaktionen: Fotos (honorarpflichtig) können angefordert werden.
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