Laub sieht schön aus, aber auf der Straße und auf Radwegen kann es zur Gefahr werden, weil es glitschig ist. (Foto (c): presseweller)
Vorsichtig fahren, um Gefahren zu erkennen
11. Oktober 2016.
Siegen (presseweller). Der Herbst ist schon da, die Bäume verlieren
Blätter. Auf der Straße mischen sie sich mit Feuchtigkeit zu einer
schmierigen Masse. Das musste auch vor vielen Jahren ein Fahrer
erfahren. Er erzählte mir, dass er im dämmrigen Licht in der Kurve
das Blattwerkgemisch nicht richtig gesehen hätte. Ergebnis: Der
Wagen rutschte in der Kurve geradeaus in einen kleinen Graben. Bis
auf einen kleineren Blechschaden am Kotflügel ging alles glimpflich
aus. Laub kann verflixt glatt sein!
Neben der Dämmerung
– deren Eintritt sich mit Umstellung der umstrittenen Sommerzeit
auf Normalzeit Ende Oktober wieder ändert – sind es, während es
noch hell ist, die tief stehende Sonne sowie meist morgens und teils
auch tagsüber der Nebel, die nach vorsichtigem Fahren verlangen.
Klar sollte sein, dass spätestens bei beginnender Dämmerung und bei
Nebel das Fahrlicht eingeschaltet sein sollte. Die grelle
Nebelschlussleuchte allerdings darf nur bei einer Sichtweite von
unter 50 km/h eingeschaltet werden! Auf der Autobahn erkennt man das
an den Leitpfosten, die einen Abstand von 50 Metern haben. Ob
Dämmerung, Nebel, stark verschmutzte oder verlaubte Fahrbahnen: Ein
großer Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen ist
besonders wichtig.
Sorgfältig sein,
dass bedeutet ebenfalls immer und besonders in der dunkleren
Jahreszeit, verstärkt auf Fußgänger
und Radfahrer zu achten. Längst nicht alle tragen helle Bekleidung.
Manchmal sind sie nur schwer auszumachen.
Wild auf Tour
Eine weitere
Gefährdung besteht durch Wildwechsel. Die Tiere stürmen oft häufig
aus Waldstücken und von Wiesen auf die Straße. Je nach Gegend sind Rehe, Hirsche,
Wildschweine und Co. unterwegs. Häufig betrifft das Überlandfahrten,
aber wie wir aus dem Verkehrsfunk der vergangenen Wochen wissen,
machen sie auch vor Autobahnen nicht Halt.
Vor Jahren hatte ein
Bekannter eine Hirsch-Begegnung. Es war nicht möglich, den
Zusammenprall zu verhindern. Der Fahrer kam mit leichteren
Verletzungen davon, die Frontpartie des Autos, einschließlich der
Windschutzscheibe, waren stark beschädigt. Man muss es sich nur
einmal vor Augen führen: Springt ein Tier, das man zum Beispiel auf
einer waldreichen Straße nicht sieht, direkt vors Auto, hat man kaum
eine Chance, noch rechtzeitig zu bremsen, was zumindest den
Zusammenprall eventuell ein wenig entschärfen würde. Laut einer
Pressemitteilung des Automobilclubs AvD gab es nach Zahlen des
Gesamtverbandes der Versicherer GDV im Vorjahr (2015) 238.000 Unfälle
mit Wild, täglich rund 650 gemeldete Fälle. Die tatsächliche Zahl
kann also noch höher liegen. Spätestens nach dem Schild
„Wildwechsel“ ist es ratsam, umsichtig zu fahren, aber auch bei
allen anderen Strecken durch Wälder und Co.
Zum Schluss die
Winterreifen: Es wird empfohlen, sie von O bis O, von Oktober bis
Ostern, zu fahren. Morgendliche Reifglätte kann es jetzt bereits
geben, und in höheren Lagen ist schon Schnee gefallen. Mehr dazu im
nächsten Block rund um Auto und Fahren im Winter.
*Autor Jürgen Weller
hat weit über eine Million Kilometer auf den verschiedensten
Fahrzeugen „auf dem Buckel“. Er schreibt und veröffentlicht seit
über 35 Jahren praxisbezogen zu Verkehrs- und Autothemen,
einschließlich seiner Praxis-Autotests. Eine Übersicht gibt es immer auf den Seiten http://www.presseweller.de
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