Mittwoch, 28. Juni 2017

Platz satt und flott – Kia Sportage im Praxistest


Sieht groß, kräftig und schick aus, der Kia Sportage, hier in der Ausstattungsversion Spirit. (Alle Fotos: (c) presseweller)

Alles drin und dran im 1,7er CRDI in der Version „Spirit“


28. Juni 2017. Siegen (DiaPrw). Er hat schick-sportliches Design und sieht groß und markant aus, das waren unsere erster Eindrücke, als der Kia Sportage, Farbe Carraraweiß, vor der Tür stand. So sahen es andere wohl auch, die sich im Laufe der Testzeit nach „diesem imposanten Wagen“ erkundigten. Wir fuhren das Kompakt-SUV in der Version 1,7 CRDI mit Siebengang-Automatik (DCT), Ausstattung Spirit, im Juni 2017. Ob Antritt oder Laufruhe: Das Auto hat uns gefallen. Aber lesen Sie die Details.

Mit markanter Front, sportlich wirkender Linienführung und den großen in die Seiten laufenden Rückleuchten macht der Sportage eine gute Figur. Der Kandidat kam denn auch noch auf 19-Zoll-Rädern mit 245/ 45-er Reifen daher: Der Auftritt kann sich sehen lassen. Mit einer Länge und Breite von 4,48 mal knapp 1,86 Meter ist er noch überschaubar und glänzt gleichzeitig mit einem großzügigen Innenraum. Da gibt es SUV-typisch in etwas höherer Sitzposition Platz satt mit viel Knie-, Bein- und Kopffreiheit auch für die Fondinsassen. Wenn auch unter der Motorhaube ein Turbodiesel werkelte, war die Innenakustik sehr zurückhaltend, angenehm. In Verbindung mit der geschmackvollen Innenausstattung sind das gute Zutaten für komfortables Fahren und Langstreckentauglichkeit. Dafür passt auch das Ladeabteil, das sich dank des Unterflurfachs des Testautos locker und eben beladen ließ und ein Ladevolumen von ab 491 und je nach Rücksitzumlage bis zu 1492 Litern ausweist. Praktisch.


Hinten und vorne gute Platzverhältnisse. 


Alles im Blick und viele Helferlein

Der gut ausgeformte Fahrersitz brachte wirkungsvollen Seitenhalt. Die Instrumente liegen im Blick, die Beschalterung ist eindeutig. Jemand, der schon länger verschiedene Kia-Modelle gefahren hatte, bestätigte uns das: „Es ist immer angenehm, wie einfach und nachvollziehbar die Bedienung in diesen Fahrzeugen ist.“ 


Der Fahrer hat alles im Blick. Das Funktions-Lederlenkrad ist griffig.


In Sachen Sicherheit ist bereits in der Basisversion „Attract“ Wichtiges an Bord, vom elektronischen Stabilitätsprogramm (ESC) mit Traktionskontrolle und Gespannstabilisierung über sechs Airbags, aktives Bremslicht und sogar Gegenenlenkunterstützung bis zur Berganfahr- und Bergabfahrhilfe. Auch die sonstige Ausstattung im „Attract“ – ab 19.990 Euro in der aktuellen Preisliste – ist ordentlich und reicht beispielsweise von den elektrischen Fensterhebern und der Zentralverriegelung mit Fernbedienung über Bordcomputer, CD-Radio, USB- und Aux-Buchse bis zur Klimaanlage. Dazu gibt es verschiedene Ablagemöglichkeiten, Becherhalter, großes Handschuhfach sowie Mittelarmlehne mit Staufach.
Zur Ausstattung des Testwagens der Version „Spirit“ mit Technik-Paket gehörten beispielsweise Klimaautomatik, Sitzheizung vorne und hinten seitlich, Parksensoren ringsum, Rückfahrkamera, und Notbremsassistent sowie der gut funktionierende Spurhalteassistent mit optischem und akustischem Hinweis. Ebenfalls inklusive waren die direkt im Multifunktionslenkrad liegende gut bedienbare Geschwindigkeitsregelanlage, Smart-Key und Start-Stopp-Knopf, Xenon-Abblend- und Fernlicht, Kia-Kartennavigation und Soundsystem, Verkehrszeichenerkennung für Geschwindigkeitsbe-grenzungen und noch so vieles mehr. Das Stopp-Start-System, das den Motor bei Halt automatisch ab- und nach kurzer Aktion wieder anschaltet, hätte für unseren Geschmack etwas zögerlicher reagieren können, funktionierte aber insgesamt tadellos. Mit Smart-Key in der Tasche klappen beim Vorbeigehen schon einmal die Spiegel auf. Praktisch ist auch das Öffnen der großen Ladeklappe: Bei Druck auf den jeweiligen Knopf öffnet oder schließt sie, elektrisch gesteuert, ganz sanft. Klar, dass man für diese Testwagen-Version einige Tausender mehr hinblättern muss.


Elektrisch betriebene Heckklappe, leichte Beladung.

Kräftige Motorisierung

Für den Sportage stehen unterschiedlichste Motorisierungen zur Verfügung. In „unserem“ Kia war der 1,7-Liter-CRDI-Motor, ein Turbo-Diesel, eingebaut. Er leistet 141 PS (104 kW) und entwickelt ab 1750 Umdrehungen das satte Drehmoment von 340 Newtonmetern. Das passte gut zur Siebengang-Automatik, die wie Sahne durch die Schaltstufen ging. Der Turbodrang zeigte sich auch in den Fahrwerten. Im Testmittel war der Sprint von 0 auf 100 km/h in 10,8 Sekunden (angegeben 11,5 Sekunden) abgehakt, von 60 auf 100 km/h ging's in 5,7 Sekunden und im nächsten Überholbereich von 80 auf 120 km/h in nur 8,4 Sekunden. Wer will, kann also zügig auf Tempo kommen, wobei wir den Sportage mit gelupftem Gas mit – nach Tacho – 180 km/h laufen lassen konnten. Bei Gastritt legte er noch eine Schippe drauf und zeigte an die 195 km/h an. Trotz Versuchen an verschiedenen Tagen konnten wir wegen Staus und hohem Verkehrsaufkommen auf unseren teils langen Standardrouten die Spitzengeschwindigkeit (angegeben 185 km/h) nicht ausstoppen
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Dafür klappten aber die Kurventestfahrten auf ruhigen Landstraßen. Auf geht’s! Der Fronttriebler, vorne Einzelradaufhängung mit McPherson-Federbeinen, Stabi und Co., hinten Mehrlenkerachse mit Stabilisator, zeigt nur geringe Seitenneigung. Mal ein bisschen Dampf geben: Flott und problemlos wieselte der Kia auch durch auch enge und kreisförmige Kurven, ohne dass Eingriffe erforderlich waren. Gegebenenfalls korrigierte das ESC nach. Bei schneller Fahrt auf der Autobahn lag das SUV ruhig auf der Straße: alles ordentlich und mit sicherem Gefühl. Ob von Antritt und Kurvenfreudigkeit oder vom Komfort und der Laufruhe her: Es machte Spaß, das Auto zu fahren. Kein Wunder, dass der Sportage im Europageschäft bei Kia ein Bestseller ist.

Der Testverbrauch bei gemischter Fahrweise mit Kurzstrecken-Ortsverkehr, Landstraßen und langen Autobahnrouten war stets annähernd identisch; Testmittelwert rund 6,8 Liter Diesel/ 100 Kilometer. Bei dem großzügigen Wagen, der über 1,5 Tonnen auf die Waage bringt, ist das für uns vertretbar. Man muss sich einmal überlegen, dass rein von den Kraftstoffkosten her für eine 400 Kilometer lange Strecke nur um die 30 Euro anfallen (bei einem Dieselpreis von 1,11 Euro pro Liter). Bei Vierpersonenbesetzung macht das lediglich rund 7,50 Euro pro Person aus.


Der Sportage zeigt sich von allen Seiten markant und gut gestylt.


Fazit: Allein vom optischen Auftritt her ist der Kia Sportage ein „strammer Bursche“. Im Test konnte er uns durch sein Platzangebot, die Laufruhe und Leistung überzeugen. Lange Garantien sind ebenfalls ein Trumpf. Kia gibt eine siebenjährige – oder 150.000 Kilometer – Herstellergarantie aufs Fahrzeug, verbunden mit einer siebenjährigen Kia-Mobilitätsgarantie. Bei einem werksseitig eingebauten Navi sind von der Erstzulassung an innerhalb von sieben Jahren sechs kostenlose Karten-Updates eingeschlossen. Den Sportage gibt es mit verschiedenen Motorisierungen und Ausstattungsversionen, unter anderem auch als „GT-Line“. Zu Details solle man sich bei Händlern vor Ort oder in der Region informieren. (jw)

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Einige Technische Daten*

Motor und Fahrwerte: Hubraum 1685 ccm, 141 PS (104 kW)/ 4000 U; höchstes Drehmoment: 340 Nm bei 1750 – 2500 U; 0 – 100 km/ h 11,5 Sek.; Spitze: 185 km/ h
Verbrauch, Diesel/ CO2-Austoß, komb.: 4,9 l/ 100 km/ 129 g/ km; Effizienzklasse A, Euro 6
Maße und Kofferraum: Länge 4,48 m, Breite 1,885 m, Höhe 1,635; Laderaum 491 – 1492 l

*Alle Angaben laut Kfz-Papieren/ Kia-Unterlagen
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Hinweis: Alle Daten beziehen sich auf den Zeitraum des Tests. Technische Daten, Ausstattungszusammenstellungen usw. sind neben eigenen Anschauungen den Unterlagen oder Angaben des Herstellers/ Importeuers entnommen. Zwischenzeitliche Änderungen sind hinsichtlich der Daten, des Stylings, der Ausstattung und evtl. angegebener Preise möglich. Die Testfahrzeuge werden uns von deutschen Herstellern oder Importeuren auf dem deutschen Markt zur Verfügung gestellt. Daher beziehen sich alle Angaben, Daten, Ausstattungen, Preise, soweit angegeben, auf den deutschen Markt. In anderen Ländern kann es andere Bezeichnungen, Ausstattungen, Spezifikationen und Preise geben. Unsere selbst ermittelten Daten (Tempo, Beschleunigung, Verbrauchshinweise), soweit angegeben, dienen lediglich der Wiedergabe der Praxiserfahrung aus dem Testbetrieb und sind Mittelwerte aus gestoppten Zeiten bzw. aus Tankvorgängen, diese zum Teil auch unter Einbeziehung der Bordcomputer-Daten. Unsere allgemeinen Angaben (Komfort, Kurvenverhalten usw.) entsprechen ausschließlich unseren persönlichen Eindrücken und eigenem Empfinden, teils auch mit eingeflossenen Hinweisen von Testbegleitern. Irrtum bleibt in allen Fällen vorbehalten. Bei Interesse sollte man sich bei Kia-Händlern vor Ort oder in der Region informieren oder auf der Kia-Internetseite, www.kia.de.

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