Mittwoch, 29. Mai 2013

Nichts Neues: Kraftstoffverbrauch


Bei Schneefahrten und Kälte ist der Verbrauch anders. (Foto: presseweller)


Individuell: Angaben werden immer theoretisch bleiben



29. Mai 2013. Siegen (Dialog/jw). „Autos verbrauchen mehr Kraftstoff, als in den Unterlagen und Datenblättern angegeben ist“, diese nicht neue Erkenntnis hat in diesen Tagen wieder - nach entsprechenden Bewertungen -  ihren Medienauftritt. Ob dazu Untersuchungen notwendig waren, sei einmal dahingestellt. Tatsache ist, dass stets theoretische Werte angegeben wurden und werden. Eine Überlegung hin zu realistischeren Werten, wie auch vorgeschlagen wird, wäre, den seitens der EU abgesegneten Zyklus zu Ermittlung der Daten zu ändern.

Es ist keineswegs neu, dass Kraftfahrzeuge in den meisten Fällen mehr verbrauchen, als in Prospekten und anderem Material angegeben ist. Immerhin wurden die Hersteller bereits vor Jahren verpflichtet, bei allen möglichen Darstellungen Spritverbrauch, CO2-Ausstoß usw. darzustellen. Gegenüber früher hat sich dadurch und daher nach unseren Erfahrungen wenig geändert. Ausgehend vom so genannten Kombi- oder Gesamtwert nach Zyklus ist es auch bei unseren Tests schon immer so, dass dieser Wert in den meisten Fällen überschritten wird – mal mehr, mal weniger. Allerdings gab es auch Ausnahmen. Dabei erreichten wir den Wert oder lagen sogar leicht unterhalb. Wird er überschritten, verwundert das nicht. Schließlich wird der Verbrauch am Prüfstand ermittelt und hat mit der individuellen Praxis nichts zu tun. Das wäre auch so ähnlich, wenn der Verbrauch in tatsächlichen Fahrzyklen ermittelt würde. Die sich dabei ergebenden Werte wären aber sicher praxisnäher, was sicher wünschenswert und zumindest etwas realistischer wäre.

Unseres Erachtens ist ein 100-prozentiger realistischer Wert ohnehin nicht zu erreichen. Schließlich kommt es, wie auch beim Heizmittelverbrauch in Wohnung oder Haus, zu einem bestimmenden Teil auf das individuelle Verhalten an. Dabei spielen beim Kfz neben Tempo, Beschleunigung, Schaltvorgängen, Ausrollverhalten bei Gefälle, Abstellverhalten bei längeren Halts und Fahrstrecke wie mehr Kurzstrecken- statt Langstreckenverkehr ebenfalls das Gewicht – nur Fahrer oder voll besetzt, Gepäck – sowie Zeit der Nutzung von Klimaanlage und Stromverbrauchern, Kälte, Schneefahrbahnen, Reien und und -druck, wichtige Rollen. Das heißt, dass neben den gewissen in einem wie auch immer gearteten Prüfverfahren ermittelten Grundwerten das individuelle Fahrverhalten letztlich ausschlaggebend für den Mehr- oder Minderverbrauch ist. So wird auch mancher, wenn er auf einem nicht tempolimitierten, einem einmal baustellen- und staufreien Autobahnstück fährt, gern auch einmal nicht nur mit 80 oder 120 km/h unterwegs sein wollen und den Mehrverbrauch inkauf nehmen. Schließlich handelt es sich in nahezu allen Bereichen, in denen Verbrauchswert oder Nutzungsdauer angegeben wird, für den Verbraucher um

Vergleichswerte. So wird es wohl auch bei Kraftfahrzeugen sein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen